NGO: Medizinische Versorgungslage im Westsudan spitzt sich zu
Die Vereinigung Ärzte ohne Grenzen warnt vor einer Verschlechterung der medizinischen Versorgung im Westsudan. Dort sind Kämpfe ausgebrochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die medizinische Versorgung im Westsudan verschlechtert sich, warnt ein NGO.
- Bei den Kämpfen Verletzte konnten nicht ausreichend versorgt werden – 11 Menschen starben
- Neun Krankenhäuser in Khartum müssen ohne medizinisches Material auskommen.
Infolge der anhaltenden Kämpfe im Sudan spitzt sich die medizinische Versorgungslage im Bundesstaat Nord-Darfur im Westen des Landes nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen zu.
«Alle Krankenhäuser in Nord-Darfur mussten schliessen, entweder weil sie sich in der Nähe der Kämpfe befinden oder das Personal wegen der Gewalt nicht in die Einrichtungen gelangen kann», sagte Cyrus Paye, der Projektkoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Al-Faschir, der Hauptstadt von Nord-Darfur, am Dienstag.
Patienten hätten daher nicht für weitere Behandlungen überwiesen werden können. «Unter anderem deshalb sind allein in den ersten 48 Stunden des Konflikts elf Menschen an ihren Verletzungen gestorben», so Paye.
Kämpfe zwischen zwei Generälen
Im Sudan waren am Samstag Kämpfe zwischen den zwei mächtigsten Generälen des Landes und ihren Einheiten ausgebrochen. Die zwei Männer führten das Land im Nordosten Afrikas mit rund 46 Millionen Einwohner seit einem gemeinsamen Militärcoup im Jahr 2021.
Auch in der sudanesischen Hauptstadt Khartum ist die medizinische Versorgungslage schwierig. Laut UN-Angaben können mindestens neun Krankenhäuser wegen der Kampfhandlungen nicht mit medizinischem Material beliefert werden. Zudem komme es regelmässig zu Stromausfällen.