Nicaragua: Ortega beim Jahrestag der Revolution mit Corona-Maske
Zum Jahrestag der Sandinistischen Revolution hat sich der nicaraguanische Präsident Daniel Ortega erstmals seit Wochen wieder in der Öffentlichkeit gezeigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Präsident Daniel Ortega von Nicaragua zeigte sich in der Öffentlichkeit mit Schutzmaske.
- Er war seit Wochen aufgrund der Corona-Pandemie nicht mehr gesehen worden.
- Nun ist er zum Jahrestag der Sandinistischen Revolution von 1979 erschienen.
Der nicaraguanische Präsident Daniel Ortega hat sich zum Jahrestag der Revolution von 1979 erstmals wieder in der Öffentlichkeit gezeigt. Ortega wurde bei einem feierlichen Akt auf dem Platz der Revolution in der Hauptstadt Managua erstmals mit Schutzmaske gesehen. Ebenso wie Präsidentengattin und Vizepräsidentin Rosario Murillo. Dies berichtete die regierungskritische Zeitung «La Prensa» am Sonntagabend (Ortszeit).
Es war auch das erste Mal, dass der Jahrestag der Sandinistischen Revolution nicht mit einer Massenveranstaltung begangen wurde. Murillo hatte dem Bericht zufolge wegen der Corona-Pandemie zu virtuellen Feierlichkeiten aufgerufen. Auch wenn der von den linken Sandinisten autoritär regierte Staat kaum Massnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus ergriffen hatte. Die Regierung organisierte inmitten der Pandemie sogar eine Reihe von Veranstaltungen wie Musikfestivals und warb für Tourismus.

Nur mehrere Tausend Menschen haben sich nach offiziellen Angaben in Nicaragua mit dem Coronavirus infiziert. Rund 100 Patienten sind bislang gestorben. Ortega verharmloste das Virus in seiner Rede auch erneut.
Er sagte, die schlimmste Pandemie seien der Hunger und der wilde Kapitalismus. Immer wieder war der 74-Jährige, der zur Risikogruppe gehört, zuletzt über Wochen nicht in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten. Dies hatte zu Spekulationen über seinen Gesundheitszustand geführt.