Nigeria muss unter Schweizer Flagge fahrendes Schiff freilassen
Der Internationale Seegerichtshof hat entschieden, dass Nigeria das Schiff «San Padre Pio», das unter Schweizer Flagge fährt, freilassen muss.
Das Wichtigste in Kürze
- Die «San Padre Pio» wurde 17 Monate lang von Nigeria festgehalten.
- Internationale Seegerichtshof hat nun entschieden, das Nigeria das Schiff freilassen muss.
Nigeria hält die «San Padre Pio» mit Besatzung und Fracht seit mehr als 17 Monaten fest. Die Schweiz ist der Meinung, dass Nigeria mit der Festsetzung des Schiffs das Völkerrecht verletzt. Das teilte das EDA heute Samstag mit.
Gemäss den nigerianischen Behörden soll das Schiff beim Transport von Öl vor den Küsten Nigerias lokales Recht verletzt haben.
Die Schweiz ist der Ansicht, dass sich das Schiff nicht in den territorialen Gewässern Nigerias befand. Deshalb sei das Land nicht berechtigt gewesen, das Schiff und die Besatzung in Gewahrsam zu nehmen.
Nigeria muss Schiff freilassen
Am 21. Mai hatte die Schweiz in diesem Fall beim Internationalen Seegerichtshof in Hamburg provisorische Massnahmen beantragt. Ende Juni wurden die Schweiz und Nigeria zu diesem Antrag vom Internationalen Seegerichtshof angehört.
Grund für den Antrag war, dass das Festhalten des Schiffes zu einem nicht wieder gut zu machenden Schaden führt.
14 Millionen Dollar hinterlegen
Diesem Antrag folgte das Gericht nun mit seinem Entscheid zu grossen Teilen, wie es in der Mitteilung heisst. Es verlangt von der Schweiz die Hinterlegung einer finanziellen Sicherheit in der Höhe von 14 Millionen Dollar.
Der heutige Entscheid wurde vom Präsidenten des Seegerichtshofes in Anwesenheit der beiden Parteien eröffnet. Ob Nigeria mit der Festsetzung der San Padre Pio das Völkerrecht verletzt hat, wird in einem separaten Rechtsverfahren entschieden.