Nordkorea riegelt Städte wegen Corona-Ausbruch ab

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In Nordkorea ist der erste Infektionsfall mit dem Coronavirus aufgetreten. Machthaber Kim Jong-un will alle Städte und Landeskreise abriegeln.

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Nordkorea meldete seine erste Corona-Infektion seit dem Ausbruch der Pandemie vor zwei Jahren. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals seit Ausbruch der Pandemie ist in Nordkorea eine Corona-Infektion aufgetreten.
  • Nun werden alle Landeskreise und Städte abgeriegelt.
  • Dies hat Machthaber Kim Jong-un an einer Sitzung mit der Arbeiterpartei beschlossen.

Das abgeschottete Nordkorea hat erstmals seit dem Ausbruch vor zwei Jahren offiziell Infektionsfälle mit dem Krankheitserreger bestätigt. Betroffen von dem Ausbruch mit der Omikron-Subvariante BA.2 ist Staatsmedien zufolge die Hauptstadt Pjöngjang.

Machthaber Kim Jong-un habe angesichts des «Ernstfalls» angeordnet, alle Städte und Landkreise streng abzuriegeln. So soll eine weitere Verbreitung des Virus verhindert werden. Wie viele Fälle es gibt und wo sich die Betroffenen infizierten, war zunächst unklar.

Nordkorea war coronafrei

Experten warnen schon länger, dass Nordkorea wegen seines unzureichenden Gesundheitssystems nur schwer mit einem Ausbruch von Covid-19 fertig werden könne. Nordkorea war bis zum Donnerstag eines der wenigen Länder, die der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch keine einzige Corona-Infektion gemeldet hatten. Die Angaben des weithin isolierten Landes, wonach es bis jetzt coronafrei gewesen sei, wurden im Ausland jedoch stets angezweifelt.

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Der Machthaber von Nordkorea nimmt am Meeting vom 12. Mai 2022 des Komitees der Partei der Arbeit in Pjöngjang teil. - Keystone

Bei einer Sitzung entschied jetzt das Politbüro der herrschenden Arbeiterpartei den Berichten zufolge, zu einem «maximalen epidemischen Notfall-Präventionssystem» überzugehen. Die Teilnehmer hätten über die «schwerwiegende Situation im Zusammenhang mit der Einschleppung der getarnten Omikron-Variante» beraten. Das Politbüro habe den zuständigen Stellen einen laxen und unverantwortlichen Umgang mit den Quarantäneregeln vorgeworfen.

Kim Jong-un habe sich zuversichtlich geäussert, die für sein Land «unerwartete Situation» zu überwinden, meldeten Staatsmedien. «Der gefährlichere Feind als das bösartige Virus ist unwissenschaftliche Furcht, der Mangel an Glauben und ein schwacher Wille.» So wurde er zitiert.

Landesgrenzen erneut geschlossen

Die kommunistische Führung in Pjöngjang hatte die Landesgrenzen wegen der Pandemie schon früh dichtgemacht. Dies wirkte sich auch stark auf den Handel mit China aus. Im Januar dieses Jahres hatte China zunächst die Wiederaufnahme des Frachtverkehrs mit seinem Nachbarland bestätigt. Ende April wurde der grenzüberschreitende Eisengüterverkehr nach neuen Infektionsfällen in der chinesischen Grenzstadt Dandong wieder ausgesetzt.

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