Nordkorea: Spionagesatellit startet und stürzt ins Meer ab
Der von Nordkorea angekündigte Abwurf eines Spionagesatelliten ist nach dem Start im Meer gelandet. In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul kam es zu Unruhen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nordkorea ist offenbar der Start seines Aufklärungssatelliten misslungen.
- Der Generalstab in Südkorea sprach von einem «nicht normalen Flug» der Rakete.
- Nach Überprüfung der Fehlerquellen solle so bald wie möglich ein weiterer Start erfolgen.
Kim Jong Un hat mit der Ankündigung, einen militärisch genutzten Satelliten ins All zu bringen, für Schlagzeilen gesorgt. Der Spionagesatellit sollte mit einer mehrstufigen Trägerrakete ins All gebracht werden.
Nach der Abtrennung der ersten Stufe stürzte sie jedoch ins Meer zwischen der koreanischen Halbinsel und China. Das berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Mittwoch.
Nach Überprüfung der Fehlerquellen solle so bald wie möglich ein weiterer Start erfolgen. Der Generalstab in Südkorea sprach von einem «nicht normalen Flug» der nordkoreanischen Rakete.
Nordkorea kündigte Start des Spionagesatelliten an
Der Raketenstart sorgte in der Millionenmetropole Seoul kurzzeitig für Unruhe: In der südkoreanischen Hauptstadt waren Alarmsirenen zu hören, in Textnachrichten wurden die Einwohner aufgerufen, sich auf eine Evakuierung vorzubereiten. Der Alarm wurde später zurückgezogen. Es habe sich um einen Fehler gehandelt, teilte das Innenministerium mit.
Nordkorea hatte den Start eines Aufklärungssatelliten angekündigt. Südkorea und die USA werteten dies als mutmasslich bevorstehenden Test einer Rakete mit ballistischer Raketentechnik. UN-Beschlüsse verbieten Nordkorea den Start ballistischer Raketen, da sie je nach Bauart auch mit einem Atomsprengkopf bestückt werden können.
Nach einer beispiellosen Serie von Raketentests im vergangenen Jahr hat Nordkorea auch in diesem Jahr wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet. Das Land unterliegt wegen seines Atomwaffenprogramms internationalen Sanktionen.