Oberstes Gericht in Mexiko setzt sich für Elefantenwohl ein
Historische Entscheidung in Mexiko: Erstmals ordnet das Oberste Gericht bessere Lebensbedingungen für einen Zooelefanten an.
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In einer bahnbrechenden Entscheidung hat Mexikos Oberstes Gericht bessere Haltungsbedingungen für die Elefantenkuh Ely angeordnet. Bekannt als «traurigste Elefantin der Welt», lebt seit 13 Jahren im Zoo San Juan de Aragon in Mexiko-Stadt.
Wie «Deutschlandfunk» berichtet, muss der Zoo das Gehege ihrem natürlichen Lebensraum weitestmöglich angleichen und die Gesundheit des Tieres besser überwachen. Ely, deren Alter auf 43 bis 45 Jahre geschätzt wird, wurde aus einem Zirkus gerettet.
Tierschutzorganisationen setzten sich jahrelang für sie ein. Laut «Süddeutsche Zeitung» leide das Tier an Krankheiten und Depressionen, schlug wiederholt mit dem Kopf gegen die Wände ihres Geheges.
Juristische Premiere für Tierwohl in Mexiko
Es ist das erste Mal, dass das mexikanische Gericht eine solche Entscheidung zugunsten eines Tieres getroffen hat. Die Anordnung folgt auf einen langen Kampf von Tierrechtsgruppen für Elys Wohlergehen.
«Focus Online» zufolge verbrachte Ely die Hälfte ihres Lebens in einem Zirkus, bevor sie in den Zoo in Mexiko-Stadt kam. Die gerichtliche Verfügung zielt darauf ab, Elys Lebensraum so naturnah wie möglich zu gestalten.
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Zudem soll ihre gesundheitliche Überwachung intensiviert werden. Diese Massnahmen sollen dazu beitragen, Elys Lebensqualität deutlich zu verbessern.
Artgerechte Haltung im Fokus
Elefanten gelten gemäss der Tierschutzorganisation Peta zu problematischen Zootieren. Sie weisen häufig Verhaltensstörungen auf und haben gesundheitliche Probleme, schreibt «Focus Online».
Experten betonen die Wichtigkeit artgerechter Haltung für Elefanten in Zoos. Laut «Deutschlandfunk Nova» sieht das deutsche Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eine Mindestgrösse von 500 Quadratmetern für eine Elefantenkuh vor.
Zudem spielen Schlammbäder, Wasserbecken und Rückzugsmöglichkeiten eine wichtige Rolle. Die soziale Struktur der Herde ist ebenfalls von grosser Bedeutung, da Elefanten sehr soziale Tiere sind.
Hoffnung auf Besserung
Die Entscheidung des Gerichts weckt Hoffnungen auf eine Verbesserung von Elys Lebenssituation. Bereits 2023 bekam Ely mit der Elefantenkuh Gipsy eine Gefährtin zur Seite gestellt, wie «Focus Online» berichtet.
Diese juristisch Premiere könnte wegweisend für den Tierschutz in Mexiko sein. Sie unterstreicht die wachsende Bedeutung des Tierwohls in der Rechtsprechung und könnte als Präzedenzfall für zukünftige Entscheidungen dienen.