Die humanitäre Lage in Ost-Ghuta ist katastrophal. Jetzt erreicht zum zweiten Mal innerhalb einer Woche ein Hilfskonvoi das Rebellengebiet. Radikal-islamische Kämpfer verlassen die Region über einen Sicherheitskorridor. Hoffnungszeichen inmitten des Elends?
Innerhalb einer Woche ist es die zweite Hilfslieferung die ihr Ziel erreichte.
Innerhalb einer Woche ist es die zweite Hilfslieferung die ihr Ziel erreichte. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Erste Kämpfer des radikal-islamischen Rebellenbündnisses HTS haben das Gebiet über einen Sicherheitskorridor verlassen.
  • 13 Kämpfer verliessen am späten Freitagabend mit ihren Familien Teile Ost-Ghutas.
  • Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche erreichte ein Hilfskonvoi das Rebellengebiet.
Ad

Erste Kämpfer des radikal-islamischen Rebellenbündnisses Haiat Tahrir al-Scham (HTS) haben Berichten zufolge das syrische Rebellengebiet Ost-Ghuta über einen Sicherheitskorridor verlassen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte verliessen 13 HTS-Kämpfer am späten Freitagabend mit ihren Familien Teile Ost-Ghutas, die sich unter der Kontrolle der ebenfalls radikal-islamischen Gruppe Dschaisch al-Islam befinden. Trotz andauernder Kämpfe erreichte unterdessen zum zweiten Mal binnen einer Woche ein Hilfskonvoi die schwer umkämpfte Region.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, dass eine Gruppe von Kämpfern das Gebiet über einen Sicherheitskorridor bei Al-Wafedin verlassen habe. Das syrische Fernsehen zeigte Aufnahmen von Menschen, die einen Bus besteigen. Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr aus regierungsnahen Kreisen, dass vier Busse am späten Abend in der Gegend um Duma angekommen seien, um Kämpfer und ihre Familien nach Idlib im Nordwesten des Landes zu bringen.

13 Hilfskonvoi für notleidende Menschen

Zuvor waren 13 Lastwagen mit Lebensmitteln für 12 000 notleidende Menschen in der Stadt Duma eingetroffen, wie eine Sprecherin des UN-Nothilfebüros Ocha erklärte. Allerdings beklagten die UN, Beschuss habe die Hilfslieferung bedroht. Trotz Sicherheitsbeteuerungen der Konfliktparteien, darunter auch Russland, sei die Gegend weiter beschossen worden.

Ocha zufolge brachte der Konvoi der Vereinten Nationen, des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und des Syrischen Roten Halbmondes Hilfsgüter, die am vergangenen Montag nicht hatten abgeladen werden können. Eine UN-Sprecherin bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass alle Mitarbeiter das Rebellengebiet am späten Freitagabend wieder sicher verlassen hatten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

MenschenrechteIdlib