Pager-Attacke: Ex-Mossad-Agenten enthüllen Details
Im September explodierten Pager und Walkie-Talkies im Libanon. Nun geben ehemalige Mossad-Agenten Einblicke in die ausgeklügelte Operation gegen die Hisbollah.
Die Operation gegen die Hisbollah unter anderem im Libanon begann vor zehn Jahren. Wie «ZDF» berichtet, kaufte die Miliz unwissentlich Walkie-Talkies mit versteckten Sprengsätzen von Israel.
Ex-Agenten enthüllten in der CBS-Sendung «60 Minutes» Details zur Aktion. Im Jahr 2022 startete die zweite Phase des Plans.
So wurden die Pager für den Mossad präpariert
Der Mossad erfuhr laut den Ex-Agenten, dass die Hisbollah Funkempfänger bei einer taiwanischen Firma erworben hatte. Die Geräte wurden modifiziert, um Platz für Sprengsätze zu schaffen.
Eine ausgeklügelte Werbeaktion überzeugte die Hisbollah von den schwereren Pagern. «Gabriel», ein Ex-Agent, beschrieb gegenüber dem «ZDF» den Einsatz von Scheinfirmen, um die taiwanische Firma Gold Apollo einzubinden.
Die Explosionen und ihre Folgen
Am 17. September 2024 detonierten tausende Pager im Libanon. Laut «Wikipedia» wurden mindestens 37 Menschen getötet und rund 3000 verletzt.
Viele Opfer erlitten schwere Verletzungen im Gesicht und an den Händen. Die «Tagesschau» berichtet, dass die Geräte in Israel vom Mossad hergestellt wurden.
Eine Zwischenhändlerin soll sie an die Hisbollah weitergeleitet haben. Die Batterien enthielten hochexplosiven Sprengstoff, der kaum zu erkennen war.
Weitere Angriffswelle
Am 18. September folgte eine weitere Angriffswelle. Hunderte Walkie-Talkie-Funksprechgeräte explodierten. «Gabriel» betonte gegenüber «ZDF», dass es mehr darum ging, eine Botschaft zu senden, als Hisbollah-Kämpfer zu töten.
Internationale Reaktionen
Die USA waren laut «Wikipedia» nicht vorab informiert. Israels Verteidigungsminister Joaw Galant soll seinem US-Kollegen Lloyd Austin erst kurz vor der Aktion eine Operation im Libanon angekündigt haben.
Die «Berliner Morgenpost» zitiert einen anonymen Ex-Agenten, der das strenge Beschaffungsverfahren der Hisbollah für neue Gerätschaften betont. Der Mossad musste dieses Verfahren überwinden, um die Operation durchzuführen.
Niemand soll davon gewusst haben
Die Planung für die Aktion begann laut «Tagesschau» bereits 2022. Im Spätsommer 2024 ordnete Regierungschef Benjamin Netanyahu die Attacke an.
Viele hochrangige Personen im israelischen Regierungs- und Sicherheitsapparat sollen nichts von der Aktion gewusst haben.