Pakistan: Ex-Premier Imran Khan für 15 Tage aus Haft entlassen
Die Verhaftung von Imran Khan, Ex-Premierminister von Pakistan, wurde am Freitag für vorerst 15 Tage unterbrochen. Erstmal ist der Politiker wieder frei.
Das Wichtigste in Kürze
- Imran Khan, Ex-Premier von Pakistan, wurde aus der Haft entlassen.
- Am Donnerstag und Freitag hatten zwei Gerichte seine Verhaftung für illegal erklärt.
- In rund 100 Fällen muss sich der Politiker vor Gericht verantworten.
Imran Khan ist wieder auf freiem Fusse – zumindest vorübergehend. Am Freitag hat das Obere Gericht von Pakistan entschieden, dass der ehemalige Premierminister freigelassen werden soll. 15 Tage soll die Haft zunächst ausgesetzt werden, teilt Anwalt Salman Safdar nach der Verhandlung den örtlichen Medien mit.
Schon am Donnerstag hatte das Oberstes Gericht des Landes die Verhaftung des Poltikers für illegal erklärt.
Der populäre Oppositionsführer war am Dienstag unter grossem Aufsehen aus einem Gericht in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad abgeführt worden. Am Mittwoch wurde er wegen des mutmasslichen Diebstahls von Staatsgeschenken angeklagt. Bis kommenden Mittwoch soll Khan laut Entscheidung des Oberen Gerichts ausserdem nicht im Zusammenhang mit anderen Vorwürfen verhaftet werden können.
Imran Khan in Pakistan vorerst aus Haft entlassen
Nach der Inhaftierung des ehemaligen Kricket-Stars kam es in mehreren Städten zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Nach Angaben des Innenministeriums starben mindestens acht Menschen und 300 wurden verletzt. Schulen und Universitäten sind bis Montag geschlossen. Zudem wurde das mobile Internet auf unbestimmte Zeit abgeschaltet sowie der Zugang zu Twitter, Facebook und YouTube blockiert.
Im April 2022 war Khan durch ein Misstrauensvotum als Premierminister nach fast vier Jahren im Amt abgesetzt worden. Seitdem brachte die Justiz immer neue Vorwürfe gegen ihn vor. Er muss sich in rund 100 Fällen vor Gericht verantworten.
Bei den Vorwürfen geht es um Korruption, Geldwäsche und Beleidigung einer Richterin. Beobachter sehen das Vorgehen gegen Khan als politisch motiviert an.