Palästinenser: Dutzende Tote bei Angriffen im Gazastreifen
Trotz vereinbarter Waffenruhe hat die Situation im Gazastreifen erneut eskaliert.
Kurz nach der Einigung auf eine Waffenruhe greift Israels Armee nach palästinensischen Angaben weiter im Gazastreifen an. Laut einem Sprecher des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes kamen seitdem mindestens 40 Palästinenser bei israelischen Angriffen im gesamten Küstengebiet ums Leben.
Beim Beschuss eines Hauses westlich der Stadt Gaza seien fünf Menschen getötet worden, hiess es vom Zivilschutz weiter. Helfer hätten auch mehr als zehn Verletzte aus den Trümmern des Gebäudes geholt.
Anhaltende Gewalt trotz Friedensversprechen
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete unter Berufung auf medizinische Kreise im Gazastreifen zudem weitere Tote bei Angriffen seit dem Morgen, darunter vier bei einem Bombardement auf ein Wohngebäude in der Stadt Gaza.
Am Mittwochabend hatte Wafa bereits 18 Tote bei einem israelischen Angriff auf Häuser westlich der Stadt Gaza und fünf weitere Todesopfer bei weiteren Luftschlägen in dem Küstengebiet gemeldet.
Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee sagte auf Anfrage, den Berichten nachzugehen.
Raketenalarm trotz angekündigter Ruhephase
Zugleich wurde nach israelischen Militärangaben am Morgen erneut ein Geschoss aus dem Gazastreifen Richtung Israel abgefeuert. Es sei auf offenem Gelände eingeschlagen. Im israelischen Grenzgebiet wurde Raketenalarm ausgelöst. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.
Israel und die Hamas hatten sich am Abend laut dem vermittelnden Golfstaat Katar auf eine Waffenruhe und den Austausch von Geiseln und palästinensischen Häftlingen geeinigt. Sie soll am Sonntag um 12.15 Uhr (11.15 Uhr MEZ) in Kraft treten.