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Palästinenserhilfswerk UNRWA setzt Arbeit trotz Verbots fort

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Israel,

Trotz des von Israel erteilten Arbeitsverbots setzt das UN-Palästinenserhilfswerk seine Tätigkeit fort.

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Von Israel der Terror-Komplizenschaft bezichtigt: das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA. (Archivbild) - Ashraf Amra/Zuma Press/dpa

Trotz des von Israel erteilten Arbeitsverbots für das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA setzt die Organisation der Vereinten Nationen ihre Tätigkeit fort. UNRWA biete weiterhin Hilfe und Dienstleistungen an, die Kliniken der Organisation im gesamten besetzten Westjordanland, darunter auch in Ost-Jerusalem, seien geöffnet, sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric. Auch die Hilfe im Gazastreifen gehe weiter.

Nach dem Willen Israels hätte UNRWA die Arbeit am Donnerstag einstellen müssen. Israel wirft dem UN-Palästinenserhilfswerk vor, dass einige Mitarbeiter an Terroraktivitäten der Hamas beteiligt gewesen seien. Das israelische Parlament hatte in der Folge ein Arbeitsverbot für UNRWA auf israelischem Staatsgebiet verhängt und israelischen Beamten ab 30. Januar verboten, mit der Organisation zu kooperieren.

Deshalb wird befürchtet, dass es für das Hilfswerk schwierig bis unmöglich werden könnte, die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen und im Westjordanland zu versorgen.

Mitarbeiter ausgereist – Arbeit soll weiter gehen

Die Vereinten Nationen schienen anzudeuten, dass Israel bislang nichts zur Durchsetzung des Arbeitsverbots tat. «Am Gebäude weht weiterhin die UN-Flagge», sagte Dujarric.

Etwa zwei Dutzend internationale Mitarbeitende des Hilfswerks seien wegen auslaufender Visa nach Jordanien ausgereist, sagte er. Örtliche Mitarbeiter arbeiteten in anderen Teilen des Westjordanlandes. «Soweit ich weiss, ist das Hauptgebäude leer», sagte der Sprecher.

Es würde jedoch weiterhin von einer Sicherheitsfirma bewacht. Computer und Dokumente seien zuvor in Sicherheit gebracht worden.

Noch habe man Vorräte für mehrere Wochen im Gazastreifen gelagert, zitierte die «New York Times» Sam Rose, für den Einsatz in dem abgeriegelten Küstenstreifen zuständiger UNRWA-Direktor. Israel könnte dem Hilfswerk auch gestatten, Tausende Lastwagenladungen, die sich bereits in Israel befinden, umzuladen, obwohl dies technisch gesehen gegen das Arbeitsverbot verstossen könnte, zitierte die Zeitung drei namentlich nicht genannte israelische Beamte.

Die grösste Herausforderung für UNRWA werde in einigen Wochen anstehen, wenn die Hilfslieferungen zur Neige gehen und die ausländischen Mitarbeiter des Hilfswerks abgezogen werden müssen, hiess es. Aufgrund des Arbeitsverbots könne es unmöglich sein, die Genehmigung für die Einfuhr zusätzlicher Hilfsgüter zu erhalten und Visa für die Mitarbeiter zu beantragen. Der einzige Zugang nach Gaza auf dem Landweg erfolgt derzeit über Israel.

UNRWA-Chef Philippe Lazzarini hatte kürzlich auf der Plattform X davor gewarnt, das Arbeitsverbot durch Israel könne die momentan in Gaza geltende Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas «sabotieren», ohne dies näher zu erläutern.

Ersatz für UNRWA gibt es bislang nicht

Auch im UN-Weltsicherheitsrat in New York warnte Lazzarini mit eindringlichen Worten: «Auf dem Spiel stehen das Schicksal von Millionen von Palästinensern, der Waffenstillstand und die Aussichten auf eine politische Lösung, die dauerhaften Frieden und Sicherheit bringt.»

Israels Regierung will einen Ersatz für UNRWA, doch den gibt es bislang nicht. Andere Hilfsorganisationen sind in hohem Masse auf das Verteilungsnetz von UNRWA angewiesen, einschliesslich seiner Lastwagen, Lagerhäuser, Mitarbeiter und Verteilungsstellen. UNRWA sei «unersetzlich für das Überleben der Zivilisten», sagte der Sprecher des UN-Nothilfebüros OCHA, Jens Laerke.

Der Wiederaufbau des Gazastreifens könnte nach Einschätzung des US-Sonderbotschafters für den Nahen Osten, Steve Witkoff, zwischen zehn und 15 Jahren dauern. Nach fast 16 Monaten Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas sei von der Infrastruktur in dem abgeriegelten Küstenstreifen am Mittelmeer «fast nichts mehr übrig», sagte Witkoff der US-Nachrichtenseite «Axios». Er hatte am Mittwoch den Gazastreifen besucht, um sich am Boden und aus der Luft ein Bild von dem Kriegsgebiet zu machen.

Allein der Abriss und die Beseitigung der Trümmer werde fünf Jahre in Anspruch nehmen, sagte Witkoff, der vor seiner Ernennung zum Nahost-Gesandten des US-Präsidenten Donald Trump als Immobilieninvestor tätig war. Die Bewertung der möglichen Auswirkungen der vielen von der Hamas angelegten Tunnel unter Gaza auf den Bau neuer Fundamente könne weitere Jahre dauern. Die unterirdischen Tunnel erstrecken sich Berichten zufolge über Hunderte Kilometer. Sie dienen der Hamas als Rückzugs- und Lagerräume.

Er habe mit Trump nicht über dessen Idee gesprochen, Palästinenser aus dem Gazastreifen nach Ägypten und Jordanien umzusiedeln, während das Gebiet wiederaufgebaut wird, sagte Witkoff. Nach dem, was er bei seinem Besuch gesehen habe, sei der Küstenstreifen «unbewohnbar». Hinzu kämen die vielen nicht explodierten Sprengkörper. Es sei gefährlich, sich in Gaza zu bewegen. Die beiden arabischen Staaten hatten Trumps Idee abgelehnt und erklärt, sie würden sich nicht an einer Umsiedlung von Bewohnern aus Gazas beteiligen.

Witkoff verliess Israel am Donnerstag, wenige Stunden nachdem die Hamas acht weitere israelische Geiseln freigelassen hatte. Israel entliess im Gegenzug 110 palästinensische Häftlinge, darunter mindestens 30 wegen Mordes Verurteilte. Einige der freigelassenen Häftlinge wurden Berichten zufolge in den Gazastreifen gebracht.

Mehrere sollen im Rahmen des Abkommens wegen der Schwere ihrer Straftaten ins Ausland gebracht werden. Aus Empörung über chaotische Szenen bei der Geisel-Freilassung in Chan Junis im Süden Gazas hatte Israels Regierung die Freilassung der Häftlinge zunächst aufgeschoben.

Kommentare

User #1646 (nicht angemeldet)

Kann mir jemand ganz ehrlich erklären, was diese Organisation mit den Geldern alles so tut? Ich habe das noch nicht so ganz bis ins Detail begriffen

User #2841 (nicht angemeldet)

Die neuen Raketenwerfer werden schon installiert. Die Schulbücher sind gedruckt und der Krieg wird bald wieder beginnen. Guteres

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