Papst ermutigt Christen im Irak: «Hört nie auf zu träumen»
Im Nordirak hat Papst Franziskus die christliche Gemeinde der Stadt Karakosch ermutigt, ihren Glauben nicht zu verlieren. «Hört nie auf zu träumen», sagte der 84-Jährige in der Kirche der Unbefleckten Empfängnis am Sonntag. Sicher gebe es Momente, in denen der Glaube ins Wanken geraten könne; diese Erfahrung hätten die Menschen in den dunkelsten Tagen des Krieges gemacht. Auch auf die aktuelle Lage mit der Corona-Pandemie und der Unsicherheit treffe das zu, erläuterte der Argentinier.
Das Wichtigste in Kürze
- Besonders beeindruckt war er von der Erzählung einer Christin.
Die Frau erzählte von einem Angriff der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus dem August 2014. Ihr Sohn kam dabei ums Leben, sie floh aus Karakosch. «Sie sagte, seitens der Überlebenden der Terrorakte sei Vergebung nötig», hob Franziskus hervor. Das sei auch wichtig, um Christ zu bleiben.
Die Kleinstadt Karakosch ist mehrheitlich von Christen bewohnt. Zehntausende flohen während des Krieges in Richtung Erbil oder suchten Schutz im Ausland. Franziskus ist der erste Papst, der den Irak besucht. Der Sonntag galt den Christen des Landes, die er im Nordirak besuchte. Für Sonntagnachmittag war eine grosse Messe im Stadion von Erbil, der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan, vor Tausenden Gläubigen geplant.