Paraguay fahndet nach deutschem Impfgegner-Paar
In Paraguay fahnden Ermittler nach einem Impfgegner-Paar. Die Deutschen haben ihre Töchter aus früheren Beziehungen den anderen Elternteilen entrissen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein deutsches Ehepaar ist im November 2021 nach Paraguay ausgewandert.
- Die Impfgegner haben ihre Töchter aus früheren Beziehungen mitgenommen.
- Nun wird in Paraguay nach Andreas Egler und seiner neuen Frau Anna gefahndet.
Am 27. November 2021 sind Andreas Egler und seine neue Frau Anna mit ihren Töchtern aus früheren Beziehungen nach Paraguay ausgewandert. Der Grund: Egler und seine Frau sind Impfgegner und befinden sich «auf der Flucht» vor den Corona-Massnahmen.
In einem Abschiedsbrief schrieb das Paar, dass Deutschland vor dem Zusammenbruch stehe. Das Land sei ein «Überwachungsstaat», in dem «Menschen-Experimente» drohen. Darum müssten sie die «Reissleine» ziehen.
Das Problem: Die gleichaltrigen Mädchen mit unterschiedlichen Nachnamen wurden den in Deutschland gebliebenen Elternteilen entrissen. Mit dem Verschwinden der vier in Südamerika begann deshalb eine verzweifelte Suche. Und noch immer sind die Eglers mit den Kindern untergetaucht.
Der «Spiegel» berichtete zuerst über den Fall und meldete nun auch die jüngsten Entwicklungen in Paraguay. Dort hat nämlich gute sechs Monate nach dem Verschwinden der Kinder eine lokale Zeitung vier Fahndungsplakate veröffentlicht. Gemäss «ABC Color» hätten sie versucht, sich in einer «Anti-Impfstoff-Enklave» in La Colmena niederzulassen.
Paraguay wurde zum Sehnsuchtsziel von Corona-Gegnern
Offenbar wurde Paraguay durch die Pandemie so etwas wie zu einem Sehnsuchtsziel deutschsprachiger Querdenker und Gegner der Corona-Massnahmen. Gemäss der Zeitung handelt es sich «extremistische Gemeinschaften». In diesem Umfeld sollen die Eglers bis Ende Januar gelebt haben – danach verliert sich jegliche Spur.
Auch Ermittler einer Anti-Entführungseinheit kamen in dem Fall bisher nicht weiter. Ein Ermittler in Paraguay sagte dem «Spiegel»: «Die Community der deutschen Einwanderer ist im ganzen Land verstreut – und uns gegenüber komplett verschlossen. Sie kommen nur, wenn sie ein Problem haben, helfen wollen sie uns nicht.»