Peru: Indigene lassen Geiseln frei – Schweizer Tourist dabei

Keystone-SDA
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Peru,

In Peru haben Indigene gegen die eigene Regierung protestiert. Es kam zu einer Geiselnahme – unter den Opfern befand sich ein Schweizer Tourist.

Peru Indigene
Arbeiter versuchen, einen Öl-Austritt in Peru zu stoppen. - Petroperu/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Der in Peru festgehaltene Schweizer Tourist ist wieder frei.
  • Die Indigenen im Amazonasgebiet habe 107 Geiseln freigelassen.
  • 80 Personen waren laut Perus Tourismusminister inländische Touristen, 27 aus dem Ausland.

Einen Tag nach der Entführung von mehr als hundert Touristen haben Indigene im peruanischen Amazonasgebiet die Geiseln wieder freigelassen. Unter den freigelassenen Touristen befand sich laut dem Aussendepartement auch eine Person mit Schweizer Pass.

Die Touristen seien bereits wieder auf dem Heimweg, sagte Tourismusminister Roberto Sanchez am Freitag in Lima. Bei den Entführten handelte es sich um 27 Touristen aus den USA, Spanien, Frankreich, Grossbritannien und der Schweiz. Sowie rund 80 peruanische Urlauber.

regenwald
Der Amazonas-Regenwald. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Dorfbewohner hatten die Touristen auf einem Nebenfluss des Marañon nach eigenen Angaben als Geiseln genommen. Dies, um gegen die Untätigkeit der peruanischen Regierung nach einem Ölaustritt aus einer Pipeline zu protestieren.

Der Chef der Gemeinde Cuninico, Watson Trujillo, forderte die Entsendung einer Regierungsdelegation in die Region. Dies, um die durch den Bruch der Norperuano-Ölpipeline Mitte September entstandenen Umweltschäden zu untersuchen. Bei dem Unfall waren 2'500 Tonnen Rohöl in den Fluss Cuninico gelangt.

Pedro Castillo
Der peruianische Präsident Pedro Castillo wird zum Handeln aufgefordert. - AFP/Archiv

Zuvor hatten die indigenen Einwohner bereits die Durchfahrt für alle Schiffe auf dem Fluss blockiert. Ziel war es, auf den Ölteppich aufmerksam zu machen. Ende September hatte die Regierung einen 90-tägigen Ausnahmezustand in der Region verhängt, in der etwa 2500 Indigene leben.

Die 800 Kilometer lange Norperuano-Pipeline, die dem staatlichen Unternehmen Petroperu gehört, wurde vor rund 40 Jahren gebaut. Damit sollte Rohöl aus dem Amazonasgebiet an die Küste transportiert werden. Nach Angaben von Petroperu wurde die Pipeline vorsätzlich durch einen 21 Zentimeter langen Schnitt beschädigt.

Indigene in Peru sollen vom Unternehmen versorgt werden

Zuletzt war immer wieder Öl aus einer Pipeline des Energiekonzerns Petroperú ausgetreten und hatte den Fluss Marañón verschmutzt. Petroperú teilte mit, dass die Pipeline mehrfach absichtlich beschädigt werde.

Seit Dezember vergangenen Jahres seien über 50 Beschädigungen registriert worden. Eigenen Angaben zufolge kümmerte sich das Unternehmen um die Säuberung der betroffenen Gebiete. Es versorgte die Anrainer mit Trinkwasser und Lebensmitteln.

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