Philippinischer Kommunistenführer Sison gestorben
Der philippinische Kommunistenführer Jose Maria Sison ist nach Angaben seiner Partei im Alter von 83 Jahren in den Niederlanden gestorben. Sison hatte 1968 die Kommunistische Partei der Philippinen (CPP) gegründet, dessen bewaffneter Flügel seit den späten 1960er Jahren eine Rebellion gegen die philippinische Regierung führt. Nach Schätzungen des Militärs sind dabei bislang mehr als 40 000 Menschen getötet worden. Sison sei nun nach einem zweiwöchigen Aufenthalt in einem Krankenhaus in Utrecht gestorben, teilte die Partei am Samstag mit.
Das Wichtigste in Kürze
- In den Niederlanden hatte Sison seit den späten 1980er Jahren im freiwilligen Exil gelebt, nachdem er nach dem Sturz des langjährigen philippinischen Diktators Ferdinand Marcos aus dem Gefängnis entlassen wurde.
Heute ist Diktatorensohn Ferdinand «Bongbong» Marcos Jr. Präsident des südostasiatischen Inselstaates.
Im Jahr 2002 hatten die USA Sison als Terrorunterstützer eingestuft. Zeitweise galt er auch in der EU als solcher, ein Gericht erklärte diese Entscheidung aber dann für nichtig. Friedensgespräche zwischen der philippinischen Regierung und der CPP waren 2017 ausgesetzt worden. Bemühungen um eine Wiederaufnahme scheiterten bisher.
Das philippinische Verteidigungsministerium erklärte am Samstag, der Tod Sisons sei «ein Symbol für die bröckelnde Hierarchie» der kommunistischen Partei, die er gegründet habe, «um sich gewaltsam an die Macht zu bringen». «Der grösste Stolperstein für den Frieden auf den Philippinen ist beseitigt. Geben wir dem Frieden eine Chance.»