Philippinisches Dorf setzt Kopfgeld auf Moskitos aus
Addition Hills, ein Vorort in Manila, setzt ein Kopfgeld auf Moskitos aus, um die Ausbreitung des gefährlichen Dengue-Fiebers einzudämmen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Ein Vorort von Manila hat ein Kopfgeld auf Moskitos ausgesetzt.
- Bürger erhalten einen Philippinischen Peso für jede fünfte eingereichte Mücke oder Larve.
- Seit Jahresbeginn breitet sich im Inselstaat eine Viruserkrankung aus.
- Bis zum 1. Februar wurden landesweit über 28'000 Fälle und 21 Todesfälle registriert.
Ein Vorort der philippinischen Hauptstadt Manila hat ein Kopfgeld auf Moskitos ausgesetzt – tot oder lebendig. Der Gemeindevorstand von Addition Hills will damit die Ausbreitung des gefährlichen Dengue-Fiebers eindämmen.
Für jeweils fünf eingereichte Mücken oder Mückenlarven bekommen Bürger einen Philippinischen Peso (0,016 Franken) ausbezahlt. In dem grösstenteils armen Land kann sich das durchaus lohnen.
Auf der Facebook-Seite der Kleinstadt mit rund 100'000 Einwohnern hiess es, ein Bewohner habe gleich 45 Larven vorbeigebracht. Die Zeitung «Daily Tribune» zeigte auf der Plattform X ein Video der Abgabestation samt elektrischem Mückenvernichter.
Im südostasiatischen Inselstaat breitet sich seit Jahresbeginn eine Viruserkrankung aus. Sie wird durch infizierte Stechmücken der Gattung Aedes übertragen. Allein in Addition Hills wurden seit Januar 44 Dengue-Fälle verzeichnet, zwei Erkrankte starben.
Gesundheitsbehörden besorgt über steigendes Risiko
Landesweit wurden bis zum 1. Februar mehr als 28'000 Fälle und 21 Todesfälle registriert, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die Behörden sind besonders besorgt über das hohe Übertragungsrisiko. Dieses ist normalerweise während der Regenzeit zwischen Mai und November am grössten.
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«Die Bürger haben Spass daran, die Mücken und Larven einzusammeln», sagte Carmelita Gonzales, eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung, der Deutschen Presse-Agentur.
Noch wichtiger sei es, das Bewusstsein für die Notwendigkeit zu schärfen, die Umgebung sauber zu halten. Nur so könne die Krankheit effektiv bekämpft werden.
Die Kampagne «May Piso sa Mosquito» (Es stecken Pesos in Mücken) solle so lange durchgeführt werden, wie es Dengue-Fälle gebe.
Lokale Medien warnten aber, es könne zu einem Kobra-Effekt kommen. Damit ist das Phänomen gemeint, dass eine Massnahme zur vermeintlichen Lösung eines Problems dieses noch verschlimmert.
Die Zeitung «Inquirer» warnte, dass einige skrupellose Personen Mücken und ihre Larven züchten könnten. Statt ihren Lebensraum zu zerstören, könnten sie so von der Geldsumme profitieren.
Das Dengue-Fieber – wegen der Schmerzen manchmal auch «Knochenbrecherkrankheit» genannt – ist in den Tropen und Subtropen weit verbreitet. Häufig sind die Verläufe aber mild, und nicht jeder Infizierte erkrankt.
Symptome sind plötzliches, hohes Fieber, Schüttelfrost sowie Schmerzen im ganzen Körper und Kopfweh, das gefühlt hinter den Augen sitzt. Ausserdem kann es zu flächigen, roten Hautausschlägen kommen.