Polizei im Sudan geht mit Tränengas gegen Demonstranten vor
Im Sudan demonstrierten erneut Gegner der Regierung. Die Polizei ging mit einem Grossaufgebot gegen die Proteste vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Sudan ist es erneut zu Protesten gegen die Regierung gekommen.
- Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Demonstranten vor.
Die Polizei im Sudan ist heute Dienstag erneut mit Tränengas gegen Demonstranten vorgegangen. In der Hauptstadt Khartum zogen Gegner der Regierung mit Rufen wie «Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit» durch die Strassen, wie Augenzeugen berichteten.
In Khartum und der angrenzenden Stadt Omdurman war die Polizei mit einem Grossaufgebot im Einsatz. Die Demonstranten folgten einem Aufruf des sudanesischen Gewerkschaftsverbands, der nach wochenlangen Protesten zu einer «Woche des Aufstands» aufgerufen hatte.
Mindestens 40 Todesopfer
Seit dem 19. Dezember gehen die Regierungsgegner im Sudan fast täglich auf die Strasse. Mindestens 24 Menschen wurden nach offiziellen Angaben bislang bei den Kundgebungen getötet. Menschenrechtsgruppen gehen hingegen von mindestens 40 Todesopfern aus.
Die Proteste richteten sich zunächst gegen eine Erhöhung des Brotpreises. Rasch weiteten sie sich zu Demonstrationen gegen den langjährigen Präsidenten Omar al-Baschir aus, gegen den seit Jahren ein internationaler Haftbefehl wegen Völkermordes besteht.