Polizei in Indien geht gegen protestierende Bauern vor
Die Bilder aus Deutschland sind noch frisch im Gedächtnis, nun gehen Bauern in Indien gegen die Regierung auf die Strasse – wie schon 2020 und 2021.
In Indien versucht die Polizei protestierende Bauern mit Tränengas und Zementblöcken sowie anderen Barrikaden davon abzuhalten, in die Hauptstadt Neu-Delhi zu kommen. Dies zeigen Aufnahmen im örtlichen Fernsehen am Dienstag.
Die mit Traktoren kommenden Landwirte fordern höhere Mindestpreise für ihre Ernteprodukte und generell mehr finanzielle Unterstützung.
Erfolgreiche Proteste schon vor drei Jahren
Die Polizei will eine Situation verhindern, die es in den Jahren 2020 und 2021 gegeben hatte: Damals protestierten Tausende Farmer monatelang rund um die Hauptstadt gegen eine Gesetzesreform zur Liberalisierung des Agrarmarktes – mit Erfolg. Für Premierminister Narendra Modi war dies eine herbe politische Niederlage. Der derzeitige Protest findet nur wenige Monate vor der Parlamentswahl statt.
Die jetzige Aktion hat derzeit allerdings weniger Unterstützung von Bauerngewerkschaften als der frühere Grossprotest. Farmer sind eine wichtige Wählergruppe, da mehr als die Hälfte der Bevölkerung von der Landwirtschaft lebt.