Rebellen veröffentlichen privates Foto von Diktator Assad
Syrische Rebellen haben nach der Eroberung des Gouverneurspalasts in Aleppo private Fotos von Diktator Assad gefunden und veröffentlicht.
Syrien-Diktator Bashar al-Assad in Badehose – dieses Bild verbreitet sich derzeit in den sozialen Medien. Wie «Bild» berichtet, haben syrische Rebellen nach der Eroberung des Gouverneurspalasts in Aleppo mehrere private Fotos des Diktators entdeckt.
Das Foto zeigt Assad in jüngeren Jahren bei einem Bootsausflug; er trägt lediglich eine Badehose. Neben ihm sitzen zwei junge Frauen und ein weiterer Mann, ebenfalls im Schwimmoutfit.
Vermutlich handelt es sich bei dem Mann um Assads Schwager Asef Shawkat. Dieser war bis zu seinem Tod 2021 Verteidigungsminister des Regimes.
Rebellen demütigen Assad mit Foto
Die Verbreitung des Fotos soll Assad demütigen. Normalerweise inszeniert sich der Diktator als Mann, der alles unter Kontrolle hat.
«20 Minuten» berichtet, dass nun Millionen Syrer einen Mann sehen, der nicht gerade den Eindruck eines mächtigen Autokraten vermittle.
Die Echtheit des Fotos ist jedoch nicht abschliessend gesichert. Doch vieles deutet darauf hin, dass das Bild nicht manipuliert wurde.
Rebellen verzeichnen erste Erfolge
Die Veröffentlichung des Fotos fällt in eine Zeit, in der die Rebellen militärische Erfolge verzeichnen. Die Rebellen starteten Ende November 2024 eine überraschende Grossoffensive gegen die Streitkräfte der syrischen Regierung.
Innerhalb weniger Stunden überrannten sie Aleppo und entrissen die zweitgrösste Stadt des Landes dem Regime von Assad. Die Aufständischen nahmen grosse Teile Aleppos ein, einschliesslich des Stadtzentrums und strategisch wichtiger Gebiete.
Sie befreiten Hunderte Gefängnisinsassen und zwangen den Gouverneur sowie Vertreter der Sicherheitskräfte zur Flucht. Der Skandal um das Foto ist nun ein weiterer Tiefschlag für Assad.
Hintergrund des Konflikts
Assad steht seit 2000 an der Spitze des syrischen Regimes. Unter seiner Führung eskalierte 2011 die brutale Niederschlagung von Protesten in einen Bürgerkrieg.
Der Konflikt dauert bis heute an. Assad betont, Syrien werde seine territoriale Integrität gegen Terroristen und ihre Unterstützer verteidigen.
Er ist überzeugt, dass das Land in der Lage sei, die Rebellen zu besiegen.
Unterstützung aus dem Iran und Russland
Die syrische Armee hat bereits eine Serie von Gegenangriffen in Aleppo und Idlib gestartet. Trotz unzähliger Kriegsverbrechen erhält das Assad-Regime weiterhin Hilfe vom Iran und Russland.
Der Iran entsendete pro-iranische Milizen aus dem Irak nach Syrien, um Assad zu unterstützen. Die russische Luftwaffe flog erstmals seit 2016 wieder Angriffe auf Aleppo.
Kremlsprecher Dmitri Peskow forderte die syrische Regierung auf, die Ordnung wiederherzustellen.