Rebellen weisen Berichte über Rückzug in Syrien zurück
Gehen sie oder gehen sie nicht? Es hängt auch an den Rebellen in Idlib, ob der Deal für eine Pufferzone in Idlib hält. Noch immer droht ein Grossangriff.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Sonntagmorgen wurde bekannt gegeben, dass sich Rebellen zurückgezogen haben.
- Die IS-Miliz weist die Berichte zurück. Sie sind nach wie vor in Idlib.
Ein Rebellenbündnis in Syrien hat Berichte über einen Rückzug aus der vereinbarten entmilitarisierten Zone um die Rebellenhochburg Idlib zurückgewiesen. «Wir dementieren vehement, dass IS-Miliz Failak al-Scham sich von Positionen im südlichen und westlichen Aleppo zurückgezogen hat», sagte ein Kommandeur der Nationalen Befreiungsfront, der Failak al-Scham angehört. Auch andere Quellen aus dem Rebellenlager wiesen die Darstellung der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zurück.
Diese hatte zuvor berichtet, dass Kämpfer von Failak al-Scham am Sonntag ein Gebiet im Nordwesten des Landes nahe Idlib verlassen hätten. Auch schwere Waffen seien fortgeschafft worden. Der Beobachtungsstelle zufolge hatte die Türkei, die als Schutzmacht der Rebellen in der Region auftritt, die Aufständischen zu dem Rückzug bewegt.
Frist bis Anfang Oktober
Schon bis zum 10. Oktober sollten schwere Waffen aller Konfliktparteien aus dem Streifen abgezogen werden, bis zum 15. Oktober soll es dort keine «radikalen Terrorgruppen» mehr geben. Sollten sich die Rebellen nicht an die Einigung halten, würde ein Grossangriff der syrischen Armee auf Idlib, in dem etwa 3 Millionen Zivilisten leben, wieder wahrscheinlicher.
Entlang der Grenzen der entmilitarisierten Zone sollen der Einigung zufolge türkische Soldaten und russische Militärpolizei gemeinsam patrouillieren. Die Türkei dürfe ihre «Beobachtungsposten» in der Region «befestigen» und Russland stelle sicher, dass es keine Angriffe auf Idlib gebe. Ausserdem sollen die für den Handel wichtigen Fernstrassen von Aleppo nach Latakia und nach Hama bis zum Jahresende wieder offen sein.