Riesiger Eisberg bricht in Antarktis vom ewigen Eis ab
In der Antarktis ist ein massiver Eisberg vom ewigen Eis abgebrochen. Experten führen den Vorfall allerdings nicht auf die Klimaerwärmung zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit fast zwanzig Jahren wird das Abbrechen des Eisbergs D-28 erwartet.
- Vergangene Woche löste sich nun der riesige Eisberg vom sogenannten Amery-Schelfeis.
- Er besitzt eine Fläche, die etwa derjenigen des gesamten Londoner Stadtgebiets entspricht.
Am Südpol ist ein riesiger Eisberg mit einer Fläche von 1636 Quadratkilometern abgebrochen – etwa so gross wie das gesamte Stadtgebiet von London. Der Berg löste sich vergangene Woche im Osten der Antarktis vom sogenannten Amery-Schelfeis, einer Fläche mit ewigem Eis, wie die australische Antarktis-Agentur AAD am Dienstag mitteilte. Experten führen das Phänomen aber nicht auf den Klimawandel zurück, sondern sehen es als «Teil eines normalen Zyklusses» im Eis.
Der Eisberg mit dem offiziellen Namen D-28 – gelegen zwischen zwei australischen Forschungsstationen namens Davis und Mawson – löste sich demnach am vergangenen Mittwoch von der restlichen Eisfläche. Sein «Kalben» war bereits seit der Jahrtausendwende erwartet worden. Mit «Kalben» meint man, wenn grössere Eisflächen ins Meer wegbrechen.
Die Professorin Amanda Fricker von der US-amerikanischen Scripps Institution of Oceanography sagte: «Wir glauben nicht, dass dieses Ereignis mit dem Klimawandel zusammenhängt. Das ist Teil des normalen Zyklusses im Schelfeis, wo wir alle 60 bis 70 Jahre grosse Kalb-Ereignisse sehen.» Zuletzt gab es am Amery-Schelfeis ein vergleichbare Ablösung in den Jahren 1963/64.