Rios Gouverneur wegen Betrugsverdachts in Corona-Krise freigestellt
Wilson Witzel wurde vorübergehend freigestellt. Grund dafür ist der Vorwurf Teil eines Korruptionsnetzwerkes im Gesundheitssystem zu sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Gouverneur von Rio de Janeiro wurde vorübergehen freigestellt.
- Er soll Teil eines Korruptionsnetzwerkes im Gesundheitssystem gewesen sein.
- Die Freistellung von Wilson Witzel gilt zunächst für 180 Tage.
Der Oberste Gerichtshof Brasiliens hat den Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Wilson Witzel vorübergehend vom Dienst freigestellt. Dies wegen Verdachts auf Unregelmässigkeiten bei Anschaffungen in der Corona-Pandemie. Das ging aus einer Veröffentlichung der Bundesstaatsanwaltschaft am Freitag hervor.
Die Massnahme gilt demnach zunächst für 180 Tage. Die Verteidigung des Gouverneurs nahm die Entscheidung «mit grosser Überraschung» zur Kenntnis, wie Witzel auf Twitter schrieb. Die Anwälte würden auf die Dokumente warten, um die entsprechenden Massnahmen zu ergreifen.
Operation «Tris in Idem»
Im Rahmen der Operation «Tris in Idem» waren Dutzende Haft- und Durchsuchungsbefehle bei wichtigen Regierungsmitgliedern in Rio ausgeführt worden. Neben Gouverneur Witzel waren auch Vize-Gouverneur Cláudio Castro und Landtagspräsident André Ceciliano betroffen.
Ihnen wird vorgeworfen, Teil eines ausgeklügelten Korruptionsnetzwerkes im Gesundheitssystem rund im Witzel gewesen zu sein. Es geht dabei um die Unterschlagung öffentlicher Gelder bei überteuerten Anschaffungen über soziale Organisationen in der Corona-Krise.
Nach Medienberichten soll es sich um Ankäufe wie Beatmungsgeräte für die provisorischen Kliniken gehandelt haben. Diese hatte die Regierung des Bundesstaats Rio de Janeiro errichtet, um die Kapazitäten im Gesundheitswesen zu erhöhen. Der Landtag hatte deswegen ein Amtsenthebungsverfahren gegen Witzel eingeleitet.