Rohingya: Flüchtige aus Myanmar nach fünf Jahren weiter hoffnungslos
2017 flohen hunderttausende Rohingya vor der neuen Regierung in Myanmar. Die Situation hat sich in den fünf Jahren für die Flüchtlinge nicht verbessert.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit 2017 ist in Myanmar wieder eine Militärregierung an der Macht.
- Für hunderttausende Rohingya hiess das, dass sie flüchten mussten.
- Für die Flüchtlinge gibt es bis heute kaum Hoffnung.
Hunderttausende Rohingya flohen 2017 vor dem repressiven Militär im mehrheitlich buddhistischen Myanmar - die Vereinten Nationen sprechen von Völkermord. Für die Vertriebenen gibt es bis heute kaum Hoffnung.
Zum fünften Jahrestag der Flucht der Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar am heutigen Donnerstag warnen Hilfsorganisationen vor einer verlorenen Generation. Viele junge Rohingya im überfüllten und weltgrössten Flüchtlingslager im Nachbarland Bangladesch hätten Schulden und keine Jobs oder Perspektiven. Das sagte der Generalsekretär des Norwegian Refugee Council, Jan Egeland.
Sie seien müde geworden darauf zu warten, dass die Welt handelt. Werde nicht bald eine Lösung gefunden, bestehe zudem die Gefahr, dass sie nie mehr in ihr Heimatland Myanmar zurückkehren können.
Rohingya haben in Myanmar ihre Staatsbürgerschaft verloren
Bangladesch hofft, dass sie wieder nach Myanmar zurückkehren, aber bislang scheiterten mehrere Rückführungsversuche wegen Sicherheitsbedenken der Flüchtlinge. Die Rohingya hatten durch ein 1983 erlassenes Gesetz der Militärjunta Myanmars ihre Staatsbürgerschaft verloren. Viele Flüchtlinge glauben nicht, dass sich ihre Lage ohne Staatsbürgerschaft verbessert.
Rohingya-Aktivist und Lagerbewohner Khin Maung sagte nach Angaben der Hilfsorganisation Refugees International: «Wir müssen die Ursachen der Krise in Myanmar anschauen.» Man könne nicht an einen Ort zurückkehren, an dem man gezwungen wäre, erneut zu fliehen.
Nach einer Umfrage der Hilfsorganisation Save the Children fühlen sich viele Lagerbewohner derzeit weder glücklich noch sicher. Ein Lagerbewohner namens Mohammad sagte der Organisation: «Wir haben keine Kraft mehr, dieses schreckliche Leben auszuhalten.» Auch Kinderarbeit und ein fehlender Zugang zu guter Bildung seien grosse Probleme.