Rückholaktion für in Nepal gestrandete Touristen begonnen
Deutschland und weitere Länder haben mit einer Rückholaktion für zehntausende in Südasien gestrandete Touristen begonnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Zehntausende Touristen sitzen in Südasien fest.
In der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu sei am Freitag ein erstes Flugzeug aus Berlin gelandet und habe 304 Menschen abgeholt, sagte der Chef der nepalesischen Zivilluftfahrtbehörde, Rajan Pokhrel, der Nachrichtenagentur AFP. An Bord seien Deutsche und weitere europäische Ausländer gewesen.
Mehrere Staaten hätten sich im Zusammenhang mit der Rückholung ihrer Bürger wegen der Corona-Krise an seine Behörde gewandt, sagte Pokhrel. Am Samstag sollte den Angaben zufolge ein weiteres deutsches Flugzeug in Kathmandu landen.
Auch die australische Botschaft teilte mit, einen Sonderflug für ihre in Nepal festsitzenden Bürger arrangieren zu wollen. Andere Staaten, darunter die USA, wollten mit gemeinsamen Flügen ihre Bürger zurückholen.
Insgesamt warten in Nepal nach Regierungsangaben mehr als 10.000 internationale Touristen darauf, in ihre Herkunftsländer zurückkehren zu können. Der Himalaya-Staat hatte am vergangenen Wochenende wegen der Coronavirus-Pandemie alle Flugverbindungen ins Ausland eingestellt. Etwa 200 Wanderer befinden sich derzeit demnach im Basislager des Mount Everest.
Nach Angaben der nepalesischen Tourismusbehörde wurden am Donnerstag 137 Menschen von hochliegenden Wanderpfaden im Himalaya-Gebirge nach Kathmandu gebracht. Manche Staaten, darunter Frankreich, haben Inlandsflüge in Nepal organisiert, um ihre Staatsangehörigen aus entlegenen Dörfern in die Hauptstadt zu bringen. Einige Hotels bringen gestrandete Touristen kostenlos in ihren Zimmern unter.
Auch die Vorbereitungen auf die Rückholung von in Indien gestrandeten Europäern laufen auf Hochtouren. Zehntausende Touristen, darunter auch Deutsche und Franzosen, befinden sich nach Angaben der Regierung in Neu Delhi noch in Indien.
In Sri Lanka harren nach Regierungsangaben insgesamt etwa 17.000 Touristen aus, darunter mehr als 1700 Deutsche. Die meisten der Menschen sitzen demnach in entlegenen Strand-Resorts fest. «Wir ermutigen andere Regierungen dazu, Evakuierungsflüge zu arrangieren, um ihre Staatsangehörigen zurückzuholen», sagte der Leiter der Tourismusbehörde Sri Lankas, Madubhani Perera, AFP.
Weltweit gelten wegen der Coronavirus-Pandemie beispiellose Ein- und Ausreisebeschränkungen. Am Freitag verkündeten auch die Malediven, bis auf weiteres keine Touristen mehr ins Land zu lassen. Alle 135 Resort-Inseln wurden angewiesen, verbliebene Touristen binnen zwei Wochen wegzuschicken. Auf dem als Ferienparadies geltenden Archipel gibt es 13 bestätigte Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus. Nach offiziellen Angaben handelt es sich bei allen Infizierten um Ausländer.