Rund 120 Tote bei Kämpfen zwischen Taliban und IS in Afghanistan

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Afghanistan,

Bei Auseinandersetzungen zwischen den beiden Islamistengruppen Taliban und IS wurden innerhalb von drei Tagen etwa 120 Menschen getötet.

Der afghanische Präsident Aschraf Ghani verkündete am Donnerstag eine Waffenruhe von zwei Wochen. Die Taliban stimmten einem dreitägigen Waffenstillstand zu.
Der afghanische Präsident Aschraf Ghani verkündete am Donnerstag eine Waffenruhe von zwei Wochen. Die Taliban stimmten einem dreitägigen Waffenstillstand zu. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die anhaltenden Kämpfe zwischen den Taliban und IS fordern weitere Opfer.
  • Innerhalb von drei Tagen sind in Afghanistan 120 Menschen getötet worden.
  • Etwa 100 Kämpfer beider Islamistengruppen seien verletzt.

Bei blutigen Kämpfen zwischen den radikalislamischen Taliban und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sind in der nordafghanischen Provinz Dschausdschan innerhalb von drei Tagen rund 120 Menschen getötet worden. Beide Islamistengruppen hätten schwere Verluste erlitten, sagten sowohl der Sprecher der Provinz, Mohammed Resa, als auch Mitglieder des Provinzrates der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Insgesamt seien 72 Taliban und 52 IS-Mitglieder ums Leben gekommen, sagte Resa. Etwa 100 Kämpfer beider Seiten seien verletzt worden.

Der IS ist in Afghanistan erst 2015 aufgetaucht und besteht vor allem aus ehemaligen pakistanischen Talibankämpfern, die Militäroffensiven über die Grenze getrieben hatten. Ihre religiösen Ansichten sowie die Ziele ihres «heiligen Krieges» unterschieden sich stark von denen der Taliban, die den IS als Eindringling empfinden und von Anfang an scharf bekämpft haben.

Taliban zahlenmässig stärker

Dschausdschan ist eine der wenigen Provinzen des Landes, in denen der IS eine kleine territoriale Basis aufbauen konnte. Nach offiziellen Angaben soll der IS dort 600 bis 700 Kämpfer haben, darunter auch einige Ausländer, vor allem aus Zentralasien. Die zahlenmässig weitaus stärkeren Taliban versuchen schon seit Monaten, den IS von dort zu vertreiben. Bei den Kämpfen waren in der Vergangenheit auch viele Zivilisten getötet, verletzt oder vertrieben worden.

Erst am Dienstag hatten zwei Attentäter des IS ein Talibanbegräbnis in der Nachbarprovinz Sar-e Pul angegriffen und mindestens 15 Angehörige der Taliban getötet.

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