Russisches Gericht verurteilt Polizisten wegen Folter in Gefängnis
Mehrere Polizisten stehen unter Verdacht, Gefängnisinsassen wiederholt geschlagen und getreten zu haben. Ein russisches Gericht hat die Angeklagten verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Polizisten sollen in einem russischen Gefängnis Insassen gefoltert haben.
- Ein Gericht verurteilte sie deshalb zu einer Haft- beziehungsweise Bewährungsstrafe.
Ein russisches Militärgericht hat mehrere Polizisten wegen Foltervorwürfen verurteilt. Sechs der Angeklagten bekamen mehrjährige Haftstrafen, einer wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, wie die Agentur Interfax am Freitag aus dem Gericht in der Stadt Naltschik im Nordkaukasus meldete. Die Anklage hatte ihnen vorgeworfen, Gefängnisinsassen wiederholt geschlagen und getreten zu haben. Ein 50-jähriger Häftling erstickte demnach dabei.
Seit einigen Tagen hatten mehrere Fälle von Folter in russischen Gefängnissen Aufsehen erregt. Die regierungskritische Zeitung «Nowaja Gaseta» hatte einen Vorfall in der Stadt Jaroslawl bekannt gemacht. Auf einem Video war zu sehen, wie ein Häftling von mehreren Wärtern minutenlang geschlagen wird. Mehrere Verdächtige wurden daraufhin festgenommen.
Immer wieder prangern Menschenrechtler Folter und Misshandlungen in russischen Gefängnissen an. Die jüngsten Berichte lösten Forderungen nach einer Reform des Strafvollzugs aus.