Russland an «stabiler Lage» in Belarus interessiert
Das Wichtigste in Kürze
- Russland ist an einer «stabilen innenpolitischen Lage» in Belarus interessiert.
- Dies stellte Putin in einem Telefongespräch mit Alexander Lukaschenko fest.
- Wegen der «Söldner»-Festnahmen in Belarus wurde die Beziehung zuletzt belastet.
Russlands Präsident Wladimir Putin erklärte Alexander Lukaschenko, dass er kein Interesse an einem Machtwechsel im Nachbarland hat. Dies stellte er kurz vor der Präsidentenwahl in Belarus bei einem Telefonat mit Staatschef klar.
Russland sei an einer «stabilen innenpolitischen Lage» in Belarus (Weissrussland) interessiert. Dies teilte der Kreml am Freitag nach dem Gespräch beider Präsidenten mit. Sie wollten weiter an ihren «brüderlichen Beziehungen» arbeiten.
Ein Bruch der Beziehungen wäre für Russland folgenreicher als der Verlust der Ukraine vor mehr als sechs Jahren. Dieser Meinung ist die russische Tageszeitung «Nesawissimaja Gaseta».
Lukaschenko strebt bei der Wahl am kommenden Sonntag eine sechste Amtszeit an. Der 65-Jährige steht nach massiven Protesten unter Druck. Er liess Hunderte Demonstranten festnehmen. Der Kreml mahnte, die Wahl sollte in einer «ruhigen Atmosphäre» abgehalten werden.
Beziehung wegen «Söldner»-Festnahmen belastet
Vor gut einer Woche wurden in Belarus mehr als 30 «Söldner» festgenommen. Die Beziehungen zwischen Moskau und Minsk waren deswegen zuletzt stark belastet worden.
Viele der Männer sollen Russen sein. Lukaschenko wirft ihnen vor, vor der Abstimmung am Sonntag Unruhe stiften zu wollen. Russland hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.
Die Situation solle nun «im Geiste der gegenseitigen Verständigung gelöst werden», erklärte der Kreml. Dies sei bislang auch für die Zusammenarbeit beider Länder charakteristisch gewesen. Der Kreml hatte sich bislang zurückhaltend zu der Festnahme der «Söldner» geäussert. Moskau forderte mehrfach deren Freilassung.
Die Präsidenten verständigten sich darauf, «alle verfügbaren Fakten nun gründlich zu untersuchen, um die wahren Gründe zu ermitteln». Dies berichtete die belarussische Staatsagentur Belta. Ausserdem sollten die Schuldigen gefunden und vor Gericht gestellt werden. Lukaschenko hat mehrfach vor Putschversuchen gewarnt und gedroht, dagegen vorzugehen.