Ukraine beantragt bei Belarus Auslieferung von «Söldnern»
Ende Juli wurden 33 Männer vom Geheimdienst in Belarus festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, für die Präsidentenwahl Unruhen zu planen.
Das Wichtigste in Kürze
- 33 Männer wurden Ende Juli vom belarussischen Geheimdienst festgenommen.
- Sie sollen für die bevorstehende Präsidentenwahl Unruhen geplant haben.
- Die Ukraine fordert nun die Auslieferung der Söldner.
Die Ukraine hat die Auslieferung der in Belarus festgenommenen mutmasslichen Söldner aus Russland beantragt. Dies sagte Aussenminister Dmitri Kuleba am Donnerstag in Kiew. Minsk habe die Anfrage aber noch nicht beantwortet. Die Behörden in Belarus (Weissrussland) hatten angekündigt, in dieser Angelegenheit mit der Ukraine und mit Russland zusammenarbeiten zu wollen.
Die 33 Männer waren Ende Juli vom belarussischen Geheimdienst festgenommen worden. Präsident Alexander Lukaschenko behauptet, dass sie Unruhen vor der Präsidentenwahl am kommenden Sonntag in Belarus geplant hätten. Der Kreml wies dies zurück. Das Aussenministerium in Moskau forderte der Agentur Interfax zufolge erneut die Freilassung der Männer.
«Wir werden dieses Problem lösen»
In Kiew sollen 28 Männer der Gruppe aufseiten der prorussischen Separatisten gegen die Regierungstruppen in der Ostukraine gekämpft haben. Dies laut Angaben der Staatsanwaltschaft. Darunter seien neun ukrainische Staatsbürger. Die ukrainischen Ermittler wollten deshalb die Auslieferung von 28 Festgenommenen beantragen.
Lukaschenko will sich am Sonntag für eine sechste Amtszeit wählen lassen. Er ging im Wahlkampf in den vergangenen Wochen hart gegen Kritiker vor und hatte mehrfach vor Putschversuchen gewarnt.
Am Donnerstag sprach er mit Blick auf die Festnahme von einem «ernsten Problem». «Wir werden dieses Problem lösen. Es soll nicht politisiert werden», sagte er der Staatsagentur Belta zufolge. Die Männer hätten Straftaten auf dem Territorium von Belarus begangen.
Am Vortag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Lukaschenko telefoniert. Er hoffe, dass alle Verdächtigen gemäss der bilateralen Abkommen übergeben werden, um sie zur Verantwortung ziehen zu können, sagte Selenskyj.