Russland untersucht Foltervorwürfe in Gefängnis
Nachdem eine russische Zeitung ein Folter- und Missbrauchsvideo vom Gefängnis veröffentlicht hat, wollen die russischen Behörden die Vorwürfe nun untersuchen.

Das Wichtigste in Kürze
- Russland will die Folter- und Missbrauchsvorwürfe aus einem Gefängnis untersuchen.
- Eine russische Zeitung hatte ein Video einer Missbrauchssituation veröffentlicht.
Russische Behörden wollen nach einem Bericht Foltervorwürfe in einem Gefängnis in der russischen Provinzstadt Jaroslawl untersuchen. Ersten Erkenntnissen zufolge sollen die Gefängnismitarbeiter einen Insassen geschlagen und so ihre Macht missbraucht haben, teilte die Ermittlungsbehörde am Freitag mit. Die Strafvollzugsbehörde in Jaroslawl nordöstlich von Moskau betonte, man werde den Fall genau untersuchen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, werde man die Beteiligten zur Verantwortung ziehen.
Zuvor hatte die russische Investigativzeitung «Nowaja Gaseta» ein Video veröffentlicht, demzufolge der Mann mehrere Minuten lang am ganzen Körper geschlagen wird. Zu sehen sind mehrere uniformierte Männer, zwei halten den Insassen während der Misshandlungen fest; weitere beobachten das Vorgehen. Nach Angaben der Zeitung ereignete sich der Vorfall bereits im vergangenen Jahr.
Immer wieder prangern Menschenrechtler Folter und Misshandlungen in russischen Gefängnissen an. 2016 hatten Vorwürfe der systematischen Folter in einem russischen Straflager die Öffentlichkeit erschüttert, nachdem der damals inhaftierte oppositionsnahe Aktivist Ildar Dadin über regelmässige Schläge und Todesdrohungen durch Gefängniswärter berichtet hatte.