Russland: US-Verhalten ermutigt Kiew zu gewaltsamem Vorgehen
Das Wichtigste in Kürze
- Das Verhalten der USA ermutigt Kiew zu gewaltsamem Vorgehen gegen Russland.
- Moskau wirft Kiew immer wieder vor, seinen Verpflichtungen nicht nachzugehen.
Russland hat den USA vorgeworfen, mit Warnungen vor einer russischen Aggression im Ukraine-Krieg die Kriegsgefahr selbst zu erhöhen. Die «Propaganda-Kampagne» der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten verfolge «provokative Ziele». Dies teilte Moskau nach einem Telefonat von Aussenminister Sergej Lawrow und seinem US-Kollegen Antony Blinken am Samstag mit. Kiew werde zu «einer Sabotage der Minsker Vereinbarungen und schädlichen Versuchen einer militärischen Lösung des »Donbass-Problems ermutigt«, hiess es.
Moskau wirft Kiew immer wieder vor, seine Verpflichtungen aus dem in Minsk beschlossenen Friedensplan für die Ostukraine nicht zu erfüllen. Anders als der Westen sieht Russland eine Kriegsgefahr zudem eher von ukrainischer Seite. Er befürchtet, dass diese versuchen, die abtrünnigen Gebiete in Luhansk und Donzek mit Gewalt zurückzuholen.
Kritik an die USA
Die USA hingegen warnten am Freitag: Möglicherweise könnte schon in der nächsten Woche ein russischer Einmarsch im Nachbarland Ukraine erfolgen. Washington kündigte auch die Verlegung weiterer 3000 Soldaten nach Europa an. Mehrere Staaten - darunter auch Deutschland - riefen ihre Bürger daraufhin zur Ausreise auf.
Aus Moskau hiess es zudem, Lawrow habe in dem Gespräch mit Blinken Kritik geäussert. Der Westen ignoriere angeblich bislang zentrale russische Forderungen nach Sicherheitsgarantien. Der Kreml fordert unter anderem ein Ende der Nato-Osterweiterung.
Er will insbesondere eine Aufnahme der Ukraine in das westliche Militärbündnis verhindern. Die Nato hat dieser Forderung eine Absage erteilt und beruft sich auf die freie Bündniswahl von Staaten.