Russlands Justiz bestätigt U-Haft für US-Reporter Gershkovich
Der US-Reporter Evan Gershkovich wurde im März in Russland festgenommen. Die verlängerte Haftstrafe für ihn wurde nun bestätigt.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Reporter Evan Gershkovich bleibt in russischer U-Haft.
- Das Gericht lehnte eine Beschwerde seiner Anwälte ab.
- Gershkovich arbeitet für die US-Zeitung «Wall Street Journal».
Russlands Justiz hat die verlängerte Untersuchungshaft für den wegen angeblicher Spionage festgenommenen US-Reporter Evan Gershkovich bestätigt.
Ein Gericht in Moskau lehnte am Donnerstag eine Beschwerde von Gershkovichs Anwälten ab, wie die Agentur Interfax meldete. Der 31-Jährige arbeitet für die US-Zeitung «Wall Street Journal».
Das Blatt berichtete, Gershkovich habe kurz gelächelt, als er in dunklem T-Shirt und Jeans den Gerichtssaal betreten habe. Auch die US-Botschafterin in Moskau, Lynne Tracy, war bei dem Termin dabei. Russlands Vize-Aussenminister Sergej Rjabkow bestätigte, dass die USA erneut beantragt haben, konsularischen Zugang zu Gershkovich zu bekommen. «Das wird jetzt geprüft», sagte er.
Gershkovich soll Geheim-Informationen gesammelt haben
Der Reporter war im März in der Millionenstadt Jekaterinburg im Ural vom Geheimdienst FSB festgenommen worden. Ihm wird zur Last gelegt, geheime Informationen über Russlands militär-industriellen Komplex für US-Stellen gesammelt zu haben.
Das «Wall Street Journal» weist das zurück. Gershkovich sei mit einer offiziellen Akkreditierung seiner Arbeit nachgegangen. Auch die US-Regierung fordert die sofortige Freilassung des Korrespondenten.
Russlands Justiz hatte die Untersuchungshaft ursprünglich bis zum 29. Mai angesetzt, dann aber bis Ende August verlängert. Bei einer Verurteilung drohen dem US-Amerikaner mit russischen Wurzeln bis zu 20 Jahre Haft. Der Fall belastet die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen Washington und Moskau weiter.