Schulen geschlossen: Neu-Delhi erlässt Massnahmen wegen Smogs
In Neu-Delhi hat die Luftverschmutzung ein besorgniserregendes Niveau erreicht. Deshalb werden nun die Schulen für eine Woche geschlossen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Neu-Delhi werden wegen des Smogs alle Schulen für eine Woche geschlossen.
- Auf dem Fluss durch die Stadt hat sich ein giftiger, weisser Schaum gebildet.
- Trotzdem haben Leute noch darin gebadet.
Seit über einer Woche ist Neu-Delhi in einen grauen Smog gehüllt. Die Sichtweite ist dadurch stark eingeschränkt, die Gesundheit gefährdet. Spitäler melden einen Anstieg an Patienten, die mit Atembeschwerden eingeliefert werden. Deshalb hat die Regierung der indischen Hauptstadt nun Massnahmen angeordnet.
Ab Montag werden alle Schule für eine Woche geschlossen, der Unterricht findet online statt. Damit wolle man die Kinder vor der Belastung schützen, sagte Regierungschef Arvind Kejriwal. Zudem wurden Beamte und Behördenmitarbeiter aufgefordert, von zu Hause aus zu arbeiten, privaten Unternehmen wird das Gleiche empfohlen. Bauarbeiten, die zur Staubbelastung beitragen, sind von Montag bis Mittwoch verboten.
In der Hauptstadtregion lag die Feinstaubbelastung am Samstag sechs bis acht Mal über den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwerten. Zuletzt haben Feuer auf Feldern die sonst schon tiefe Luftqualität noch verschlechtert. Zehntausende Kleinbauern verbrennen jeweils zum Winterbeginn die Reste der Reisernte. Damit soll Platz für den Anbau von Weizen gemacht werden.
Die Praxis ist zwar seit zwei Jahren verboten. Trotzdem haben die Behörden in den vergangenen Wochen über 47'000 Brände registriert. Zudem wurde Anfang November zum Lichterfest Diwali – trotz eines Verbots – unzählige Feuerwerke gezündet. Auch dies hat zur Verschlechterung der Lage beigetragen.
Der Smog ist aber nicht das einzige Umweltproblem, das Neu-Delhi beschäftigt: Der Fluss Yamuna, der durch die indische Hauptstadt fliesst, ist seit Tagen mit einem weissen Schaum bedeckt. Dies hielt Gläubige aber nicht davon ab, darin zu baden, wie ARD berichtet. Das Baden im Yamuna ist Teil eines religiösen Fests.
Die Behörden haben das Betreten des Flusses nun verboten und setzen es mit der Hilfe der Polizei um. Denn der Schaum ist giftig. Laut der Stadtverwaltung sind «schwere Abwässer und Industrieabfälle» dafür verantwortlich.
