Schwere Regierungskrise in Israel

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Israel,

Die israelische Regierung steckt momentan in einer Krise. Grund ist der Streit von rechts-religiösen Politikern um die Wehrpflicht.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die israelische Regierung ist in einen Streit um die Wehrpflicht für ultra-orthodoxe Männer geraten.
  • Ultra-orthodoxe Koalitionspartner fordern, dass streng religiöse Männer von der Wehrdienstpflicht ausgenommen werden.
  • Sollte die Forderung durchkommen, will die Partei Israel Beitenu aus der Koalition ausscheiden.

Das Höchste Gericht hatte im September vergangenen Jahres entschieden, eine Befreiung ultra-orthodoxer Männer von der Wehrpflicht sei diskriminierend. Netanjahus ultra-orthodoxe Koalitionspartner wollen diesen Beschluss nun mit einem neuen Gesetzentwurf umgehen. Sie wollen nur für den Haushalt 2019 stimmen, wenn das Gesetz zumindest in einer ersten Abstimmung gebilligt wird.

Ein orthodoxer Mann protestiert gegen die Rekrutierung von streng religiösen Männern.
Ein orthodoxer Mann protestiert gegen die Rekrutierung von streng religiösen Männern. - Keystone

Israels rechts-religiöse Regierung ist im Streit um die Wehrpflicht für ultra-orthodoxe Männer in eine schwere Krise geraten. Sollte es nicht zu einer Einigung kommen, wird mit einer Neuwahl gerechnet. Die Partei von Verteidigungsminister Avigdor Lieberman, Israel Beitenu, droht nach Medienberichten vom Montag mit einem Ausscheiden aus der Koalition, falls ein Gesetz gebilligt wird, das Strengreligiöse von der Wehrpflicht befreit.

Männer müssen in Israel fast drei Jahre Wehrdienst ableisten, Frauen zwei Jahre. Staatsgründer David Ben-Gurion hatte 1948 zugestimmt, jüdische Religionsstudenten vom Armeedienst zu befreien. Damals ging es allerdings nur um einige Hundert Männer. Heute ist etwa ein Zehntel der rund neun Millionen Israelis ultra-orthodox.

2014 wurde auch die Wehrpflicht für strengreligiöse Juden eingeführt, die zuvor ausgenommen waren. Viele der Reformen sind allerdings inzwischen wieder aufgehoben worden. Führende strengreligiöse Rabbiner vertreten den Standpunkt, ihre Anhänger dienten Israel durch ihre religiösen Studien und Gebete besser als in der Armee.

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