Selbsternannte Republik Somaliland wählt neuen Präsidenten
Somaliland wählt einen neuen Präsidenten, doch die internationale Anerkennung bleibt aus.
In Somaliland, der selbsternannten Republik im Nordwesten Somalias, ist am Mittwoch ein neuer Präsident gewählt worden. Neben dem seit 2017 regierenden Amtsinhaber Muse Bihi von der Kulmiye-Partei traten Faisal Ali Warabe von der Partei Gerechtigkeit und Wohlstand und der auch als «Irro» bekannte Kandidat Abdirahman Mohamed Abdullahi von der Wadani-Partei an.
Viele Wählerinnen und Wähler gaben ihre Stimme bereits am frühen Morgen ab. Das im Unterschied zum übrigen Somalia als relativ stabil geltende Somaliland ist stolz auf sein Mehrparteiensystem. 1,2 Millionen Menschen sind wahlberechtigt.
Unabhängigkeit ohne Anerkennung
«Wir müssen der Welt die friedliche Koexistenz in Somaliland zeigen. Wir müssen zeigen, dass die Art, wie wir wählen, ein demokratischer Prozess ist», sagte Hamsa Mussa Ali bei der Stimmabgabe. Als der Bürgerkrieg in Somalia eskalierte, erklärte sich Somaliland 1991 für unabhängig.
Die selbsternannte Republik wird jedoch weder von der Regierung in Mogadischu noch international anerkannt. Im Januar sorgte eine Vereinbarung Somalilands mit Äthiopien, die dem Binnenland Zugang zum Meer gewährt, für weitere Spannungen am Horn von Afrika. Die in der Vereinbarung zugesicherte formelle Anerkennung durch Addis Abeba steht aber immer noch aus.