Mindestens 20 Tote nach erneuter Gewalt in Somaliland
Seit Jahrzehnten herschen Konflikte zwischen dem abtrünnigen Somaliland und Somalia. Nun soll es erneut zu Toten gekommen sein.
Bei einem erneuten Gewaltausbruch in der Stadt Laascaanood in der von Somalia abtrünnigen Region Somaliland sind mindestens 20 Menschen getötet worden. Wie der Stammesobere Garad Jama Ismael am Freitag erklärte, griffen Kämpfer einer Miliz in den Morgenstunden mehrere Stützpunkte der Armee Somalilands an und drängten diese zurück.
Die Aussagen konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Die sogenannte SSC-Miliz setzt sich für einen erneuten Anschluss Somalilands an Somalia ein. Der Konflikt in Laascaanood war Anfang des Jahres gewaltsam eskaliert.
Seit Jahrzehnten praktisch unabhängig
Somaliland, eine Region im Norden Somalias mit rund 3,5 Millionen Einwohnern, ist seit mehr als drei Jahrzehnten praktisch unabhängig. Völkerrechtlich wird das Land am Horn von Afrika jedoch nur von Taiwan anerkannt. Ein Grund dafür ist auch der seit Jahren ungelöste Konflikt um die Zugehörigkeit der nun abtrünnigen Provinzen, die ein Drittel des Gebiets von Somalia ausmachen.
Somalia selbst ist seit Jahrzehnten instabil und steht teils nicht unter Kontrolle der Regierung in Mogadischu, die im Zentrum und Süden des Landes gegen die islamistische Terrorgruppe Al-Shabaab kämpft.