Sicherheitsvorkehrungen in Bangladesch vor Parlamentswahl verschärft
Um in Bangladesch während den Wahlen am Sonntag eine «friedliche Atmosphäre» zu gewährleisten, stehen rund 600'000 Sicherheitskräfte im Einsatz.
Das Wichtigste in Kürze
- In Bangladesch finden am Sonntag die Parlamentswahlen statt.
- Rund 600'000 Soldaten, Polizisten und Sicherheitskräfte seien im Einsatz.
Kurz vor der Parlamentswahl in Bangladesch haben die Behörden die Sicherheitsvorkehrungen massiv verschärft. Landesweit seien rund 600'000 Polizisten, Soldaten und andere Sicherheitskräfte im Einsatz, um die rund 40'000 Wahllokale abzusichern, sagte ein Behördenvertreter am Samstag. Es gelte die höchste Sicherheitsstufe, damit die Wahl in einer «friedlichen Atmosphäre» ablaufen könne, sagte Rafiqul Islam von der Wahlkommission.
In Bangladesch wird am Sonntag ein neues Parlament gewählt. Premierministerin Sheikh Hasina von der regierenden Awami League strebt eine vierte Amtszeit an. Ein von der Nationalistischen Partei (BNP) angeführtes Oppositionsbündnis fordert sie heraus. Die BNP-Chefin und frühere Regierungschefin Khaleda Zia sitzt wegen Korruptionsvorwürfen eine 17-jährige Haftstrafe ab.
Der Wahlkampf wurde von Gewalt überschattet. Bei Zusammenstössen zwischen Anhängern von Regierung und Opposition wurden 13 Menschen getötet und tausende verletzt. Nach Angaben der Opposition wurden seit der Ankündigung der Wahl im November zudem rund 14'000 Regierungsgegner festgenommen.
Die BNP, die die Parlamentswahl im Jahr 2014 boykottiert hatte, wirft der Regierung vor, ihre Anhänger mit gezielten Angriffen vom Wählen abhalten zu wollen. Die Regierung weist die Vorwürfe zurück.
Regierungschefin Hasina und Oppositionsführerin Zia pflegen eine erbitterte Feindschaft, die das südasiatische Land immer wieder politisch lähmt. Seit mehr als 25 Jahren wechselten sich die Rivalinnen an der Staatsspitze ab. In den vergangenen Jahren hatte Hasina die Oberhand, sie regiert seit 2009.