Somalia begeht Jahrestag von Anschlag mit hunderten Toten
Das Wichtigste in Kürze
- Somalia gedenkt an den verheerenden Anschlag mit 500 Toten vor einem Jahr.
- Ein Strippenzieher wurde heute Sonntag hingerichtet.
Ein Jahr nach einem verheerenden Anschlag mit hunderten Todesopfern in Somalia ist ein Mann wegen Verwicklung in die Tat hingerichtet worden. Der Fahrer eines mit Sprengstoff beladenen Wagens wurde nach Polizeiangaben heute Sonntag von einem Erschiessungskommando exekutiert. Hunderte Menschen versammelten sich derweil in der Hauptstadt Mogadischu zu einer Gedenkzeremonie für die mehr als 500 Opfer des Anschlags.
Bei der Explosion eines mit Sprengstoff beladenen Lastwagens an einer viel befahrenen Kreuzung waren in Mogadischu vor einem Jahr mehr als 20 Gebäude zerstört worden, mehr als 500 Menschen starben. Die Regierung macht die islamistische Shebab-Miliz für die Tat verantwortlich.
Auto mit Sprengstoff geparkt
Der heute Sonntag hingerichtete Mann hatte kurz nach der Explosion des Lkw ein mit Sprengstoff beladenes Auto nahe dem Flughafen von Mogadischu (SOM) geparkt. Bei der Explosion des Wagens wurde niemand getötet.
An der Stelle des Lkw-Anschlags wurde inzwischen ein Mahnmal errichtet. Hunderte Menschen gedachten dort heute Sonntag der Opfer. Frustrierte Überlebende beklagten, die Sicherheitslage in der somalischen Hauptstadt habe sich seither nicht gebessert. «Wir können so viel trauern wie wir wollen, es wird unsere Angehörigen nicht zurückbringen», sagte der 23-jährige Abdisalan Mohamed, der bei dem Anschlag seinen Bruder verlor. «Was wir brauchen, ist Gerechtigkeit und Schutz.»
Somalia ist nach einem Bürgerkrieg in den 90er Jahren weiterhin instabil. Die Shebab-Miliz kämpft in dem Land am Horn von Afrika gegen die international anerkannte Regierung und verübt immer wieder schwere Anschläge.