Die zu Wochenbeginn an den Start gegangene Corona-Warn-App in Deutschland wurde vielfach als verspätet kritisiert - Japan präsentiert seine Anwendung zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie allerdings noch später.
Japanische Pendler mit Masken
Japanische Pendler mit Masken - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Regierungsvertreter wirbt eindringlich für Herunterladen der Warn-Software.
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Die Smartphone-App, die wie das deutsche Pendant auf der Bluetooth-Technologie basiert, sei ab Freitag verfügbar, sagte der mit der Eindämmung der Pandemie beauftragte Minister Yasutoshi Nishimura am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.

Er rief dazu auf, dass sich so viele Menschen in Japan wie möglich die App herunterladen: «Das ist ein wichtiges Werkzeug, um unser Leben zu schützen, also bitte installieren Sie es.» Die unter Federführung des Gesundheitsministeriums entwickelte Software zeichnet in verschlüsselter Form Daten ihrer Nutzer auf. Deren Telefonnummern oder Standorte werden jedoch nicht gespeichert.

Sollte einer der Nutzer sich mit Sars-CoV-2 angesteckt haben, steht es ihm wie in Deutschland frei, ob er andere App-Nutzer, die sich in seiner Nähe aufgehalten haben, darüber informiert. Alarmiert werden dann alle Nutzer, die sich mindestens 15 Minuten lang in einem Umkreis von einem Meter des Infizierten aufgehalten haben.

Asiatische Länder waren die ersten, die Corona-Warn-Apps entwickelten. Mittlerweile gibt es solche Programme in verschiedenen Varianten in Dutzenden Ländern. Immer wieder wurde die Befürchtung geäussert, Regierungen könnten Privatleute mithilfe der App überwachen. In Deutschland warnen Kritiker davor, dass etwa Arbeitgeber die Nutzung der eigentlich freiwilligen App von ihren Mitarbeitern verlangen könnten.

Japan war früh von der Corona-Pandemie betroffen, die Ausbreitung des Virus hielt sich aber in Grenzen. Bislang wurden weniger als 18.000 Infektionen registriert, 935 Infizierte in dem Inselstaat starben.

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