Sprechchöre gegen Netanjahu bei Knesset-Rede zu Gaza-Krieg
Angehörige von Hamas-Geiseln protestierten gegen eine Rede von Israels Regierungschef Netanjahu bei einer Sondersitzung des Parlaments.
Angehörige der israelischen Gaza-Geiseln haben bei einer Sondersitzung des Parlaments in Jerusalem mit Sprechchören gegen eine Rede von Regierungschef Benjamin Netanjahu protestiert. Netanjahu betonte bei der Sondersitzung der Knesset am Montag, nur durch militärischen Druck könnten die von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen entführten Menschen befreit werden.
«Ohne militärischen, operativen und diplomatischen Druck werden wir nicht in der Lage sein, alle Geiseln freizubekommen. Und deshalb werden wir eines nicht tun: Wir werden nicht aufhören zu kämpfen», bekräftige Netanjahu laut einer Mitteilung seines Büros.
Angehörige der Geiseln fordern Feuerpause
Angehörige der Geiseln riefen unterdessen von der Tribüne aus im Chor immer wieder «Jetzt, jetzt, jetzt», um ihrer Forderung nach sofortigen Massnahmen für die Befreiung der noch mehr als 100 im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln Nachdruck zu verleihen.
Sie hielten Transparente, auf denen unter anderem «80 Tage Hölle» stand, wie in Videos zu sehen war und die Zeitungen «Times of Israel» und «Haaretz» berichteten. Viele fordern eine zweite Feuerpause für einen Austausch der Verschleppten gegen in Israel inhaftierte Palästinenser. Bei einer ersten mehrtägigen Feuerpause Ende November waren 105 Geiseln gegen 240 Palästinenser ausgetauscht worden.