«Squid Game» wird von Nordkorea für Propaganda benutzt
«Squid Game» bricht Rekorde und ist sogar in den Fokus Nordkoreas geraten. Das Land nutzt die Serie für Propaganda gegen Südkorea und den Kapitalismus.
Das Wichtigste in Kürze
- «Squid Game» zeige, wie in der kapitalistischen Gesellschaft Menschlichkeit zerstört wird.
- Dies behauptet zumindest die Propaganda aus Nordkorea.
- Den Bewohnern des isolierten Landes droht aber Straflager, wenn sie die Serie schauen.
Die südkoreanische Netflix-Serie «Squid Game» ist ein absoluter Hit: Innert vier Wochen haben über 110 Millionen Fans die Show gesehen, bei der 456 Menschen an tödlichen Kinderspielen teilnehmen. Dem Gewinner winkt ein Millionengewinn – Geld, das die verschuldeten Teilnehmer dringend brauchen können.
Der Regisseur prangert damit die extreme Leistungskultur an, die in Südkorea herrscht. Diese ist mit ein Grund, weshalb das Land die vierthöchste Suizidrate der Welt hat.
Nordkoreas Führungsriege hat die Serie ebenfalls entdeckt – und nutzt sie zu Propaganda-Zwecken, wie Reuters berichtet. So zeige «Squid Game», dass im südlichen Nachbarstaat «Menschlichkeit durch extremen Konkurrenzkampf ausgelöscht» werde.
Es werde die «bestialische Natur» des Kapitalismus und der kapitalistischen Gesellschaft gezeigt, in der die Starken die Schwachen ausbeuten. Korruption und «unmoralische Schurken» würden in einer solchen Gesellschaft zur Tagesordnung gehören, lautet die Botschaft Nordkoreas.
Anschauen dürfen die Nordkoreaner die Serie aber nicht. Alle Filme und Serien aus Südkorea sind in dem kommunistischen Land verboten. Wer sie trotzdem besitzt oder schaut, kann zu 15 Jahren Straflager verurteilt werden.