Sri Lanka: Tausende protestieren am Jahrestag der Osteranschläge
Rund 15'000 Menschen haben in Sri Lanka dem dritten Jahrestag der verheerenden Osteranschläge gedacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Islamistische Selbstmordattentäter hatten 2019 271 Menschen in Sri Lanka getötet.
- Demonstranten forderten am dritten Jahrestag Gerechtigkeit für Opfer-Angehörige.
In einem stillen Protest haben auf Sri Lanka rund 15'000 Menschen dem dritten Jahrestag der verheerenden Osteranschläge gedacht. Unter ihnen seien am Donnerstagabend (Ortszeit) Priester, Nonnen und Angehörige der Opfer der Selbstmordanschläge gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Die Protestierenden hielten am Rande der Hauptstadt Colombo Plakate, auf denen sie Gerechtigkeit für die Angehörigen der Opfer forderten.
Bei den Anschlägen am Ostersonntag im April 2019 unter anderem auf drei Kirchen und drei Luxushotels hatten islamistische Selbstmordattentäter 271 Menschen getötet, darunter auch Ausländer. Hunderte Menschen wurden verletzt. Rund 200 Verdächtige wurden im Zusammenhang mit den Anschlägen verhaftet. Verurteilt wurde aber noch niemand.
Das Oberhaupt der Katholischen Kirche auf dem Inselstaat, Cardinal Malcolm Ranjith, warf seiner Regierung am Donnerstag vor, keine umfassende Untersuchung zu den Anschlägen zu machen - unter anderem nicht, gegen Personen, die vor den Anschlägen entsprechende Geheimdienstinformationen gehabt und trotzdem nicht gehandelt hätten.
Den Protest im Zusammenhang mit den Osteranschlägen unterstützten nach Polizeiangaben auch rund 5000 Menschen, die seit Tagen vor dem Büro von Präsident Gotabaya Rajapaksa campieren und dort angesichts der schlimmen wirtschaftlichen Lage seinen Rücktritt fordern. Sie hielten ähnliche Plakate wie beim stillen Protest hoch. zuvor hatten Abgeordnete im Parlament eine Schweigeminute eingelegt.