Im Zuge einer Vereinbarung hat Katar eine Finanzspritze für den Gazastreifen genehmigt. Dafür sollen die Hamas ihre Proteste eindämmen.
Konflikt in Gaza
Die Grenze zu Israel ist oft von gewalttätigen Protesten geprägt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Katar hat im Gazastreifen die Gehälter von Staatsbediensteten finanziert.
  • Das soll dem Spannungsabbau in der palästinensischen Enklave dienen.
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Palästinensische Staatsbedienstete haben am Freitag lange Schlangen vor Postämtern gebildet, um ihre Gehälter in Empfang zu nehmen. Das Geld stammt aus dem Emirat Katar und soll zum Abbau der Spannungen in der palästinensischen Enklave beitragen, wie AFP-Korrespondenten berichteten.

Nach Angaben der örtlichen Behörden sollen innerhalb von sechs Monaten auf diese Weise insgesamt 90 Millionen Dollar (90 Millionen Franken) ausgezahlt werden, 15 Millionen pro Monat. Die radikalislamische Hamas-Organisation, die den Gazastreifen regiert, ist in Geldnot und hat Schwierigkeiten, die Beschäftigten im öffentlichen Sektor zu bezahlen. Am Freitag hielten einige von ihnen vor Postämtern Hundert-Dollar-Banknoten in die Kameras.

Teil der Vereinbarung

Die israelische Regierung wollte den Vorgang nicht kommentieren. Er scheint jedoch Teil einer Vereinbarung zu sein, laut der die Hamas die seit Monaten andauernden, meist gewalttätigen Proteste an der Grenze zu Israel einstellen soll. Israel soll im Gegenzug Erleichterungen für die die Bewohner des abgeriegelten Gazastreifens zulassen.

Das Emirat Katar unterhält keine diplomatischen Beziehungen mit Israel, ist aber ein langjähriger Verbündeter der Hamas. Diese gilt in den USA, der Europäischen Union und Israel als terroristische Vereinigung. Mit Zustimmung Israels hat Katar auch begonnen, zusätzlichen Brennstoff für das einzige Kraftwerk im Gazastreifen zu kaufen. Dies soll die Stromversorgung in dem Gebiet stabilisieren.

Laut einem im September bekannt gewordenen Bericht der Weltbank lebt mittlerweile die Hälfte der Bevölkerung im Gazastreifen unterhalb der Armutsgrenze. Die Arbeitslosigkeit liege bei 53 Prozent, bei den jungen Bewohnern sogar bei mehr als 70 Prozent.

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