Strafe von Wladimir Putin? Nächster Oligarch stürzt aus Fenster
Immer wieder gibts in Russland verdächtige Todesfälle. Zuletzt «fiel» ein Oligarch aus dem 10. Stock. Dies sind gemäss Experte Strafaktionen von Wladimir Putin.
Das Wichtigste in Kürze
- In Russland hat es in der Vergangenheit immer wieder verdächtige Todesfälle gegeben.
- Am Wochenende «fiel» zuletzt Geschäftsmann Mikhail Rogachev aus einem Fenster.
- Experte Ulrich Schmid erklärt, wie dies in Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg steht.
Schon wieder ist in Moskau ein Putin-Nahestehender auf verdächtigste Weise gestorben. Der einheimische Geschäftsmann Mikhail Rogachev soll laut Medienberichten aus dem Fenster seiner Wohnung im zehnten Stock «gefallen» sein.
Er erlag sofort seinen Verletzungen. Entdeckt wurde der Tod des 64-jährigen Oligarchen von einem Mitarbeiter des russischen Auslandsgeheimdiensts.
Die Umstände des Vorfalls werfen Fragen auf. Es wird über einen möglichen Selbstmord spekuliert. Einige Medien vor Ort behaupten sogar, dass Rogachev Krebs gehabt habe. Der ehemalige Vizepräsident des Ölgiganten Yukos hätte eine Abschiedsnachricht hinterlassen.
Doch Rogachevs Familie und Freunde bestreiten diese Thesen. Es habe keine Anzeichen dafür gegeben, dass er suizidgefährdet gewesen wäre. Kurz vor seinem Tod sei er in guter Stimmung gewesen.
Immer wieder «rätselhafte Todesfälle»
«In der Tat hat es in der Vergangenheit immer wieder rätselhafte Todesfälle von Managern aus der Energiebranche gegeben.» Dies sagt Professor Ulrich Schmid von der Universität St. Gallen zu Nau.ch.
Allein beim Unternehmen «Lukoil» wurden mehrere Todesfälle unter den Topmanagern verzeichnet. Im September 2022 stürzte Vizepräsident Ravil Maganov aus dem Fenster eines Spitals in Moskau.
Auch sein Tod wurde als Suizid abgestempelt. Es gab aber keine Abschiedsnachricht – oder Überwachungskameras im Bereich des Gebäudes.
Nur einen Monat später starb Nachfolger Vladimir Nekrasov (†66) an «akutem Herzversagen». Und der russische Senator und Kriegsbefürworter Vladimir Lebedev wurde tot in seinem Büro gefunden – auf der Toilette erhängt.
Strafaktionen von Wladimir Putin
«Es liegt nahe, hier Strafaktionen des Kremls für fehlende Loyalität des Unternehmens bei der Unterstützung des offiziellen Kriegskurses in der Ukraine zu sehen», führt Schmid aus.
Wie der Russland-Experte erklärt, gehört es ausserdem zu der Strategie des Kremls, dass solche Todesfälle von der breiten Öffentlichkeit richtig «gelesen» werden.
«Damit wird eine allgemeine Atmosphäre der Angst verbreitet», sagt Schmid zum Vorgehen von Wladimir Putin. Allfällige kritische Meinungsäusserungen sollen somit der Selbstzensur zum Opfer fallen.