Sudan: Spanien und Deutschland evakuieren erste Menschen

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Nach zahlreichen Ländern haben auch Spanien und Deutschland am Sonntag die ersten Evakuierungsflüge durchgeführt.

Rauch steigt nach einem Angriff über Khartum auf.
Rauch steigt nach einem Angriff über Khartum auf. - Abdullah Moneim/Abdullah Moneim/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Zahlreiche Länder haben bereits Zivilisten und Diplomaten aus dem Sudan geflogen.
  • Am Sonntagabend kamen auch Deutschland und Spanien hinzu.

Die deutsche Bundeswehr hat in einem ersten Schritt 101 Menschen aus der umkämpften sudanesischen Hauptstadt Khartum ausgeflogen. Sie waren an Bord eines Militärtransporters, der am Sonntagabend als erste deutsche Maschine den Rückflug antrat, wie die Bundeswehr in der Nacht zu Montag auf Twitter mitteilte.

Später folgte demnach ein zweiter Flieger mit 113 Evakuierten. In Khartum war am Abend auch eine dritte deutsche Militärmaschine gelandet.

Deutschland plant bei der militärischen Evakuierung insgesamt mehr als 300 auf einer Krisenliste registrierte Deutsche über den jordanischen Militärflugplatz Al-Asrak auszufliegen. Auch Bürgern von Partnerstaaten soll geholfen werden. Der Einsatz, an dem insgesamt mehr als 1000 Männer und Frauen der Bundeswehr beteiligt sind, wurde über mehrere Tage hinweg vorbereitet.

Spanien fliegt Zivilisten und Diplomaten aus

Auch Spanien hat am Sonntag erstmals eigene Zivilisten und Diplomaten sowie Menschen anderer Nationalitäten aus dem umkämpften Sudan ausgeflogen. Die Flugzeuge der spanischen Luftwaffe seien «gerade» von Khartum aus mit Spaniern und Mitarbeitern der spanischen Botschaft an Bord gestartet, teilte Aussenminister José Manuel Albares gegen 23.00 Uhr MESZ auf Twitter mit.

Zudem habe man auch Bürger anderer europäischer Länder sowie Menschen aus Staaten Lateinamerikas in Sicherheit gebracht. Es habe dabei keine Zwischenfälle gegeben.

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Verteidigungsministerin Margarita Robles hatte zuvor am Samstag mitgeteilt, dass Spanien im Rahmen der Evakuierungsaktionen insgesamt sechs Flugzeuge einsetzen wollte, die zunächst in Sudans Nachbarland Dschibuti geflogen waren.

Medienberichten zufolge handelte es sich um Flugzeuge des Typs A400M sowie um einen Airbus 330 der spanischen Luftwaffe. Einige der Transportflugzeuge hätten Spezialkräfte und gepanzerte Fahrzeuge mitgeführt, hiess es.

Heftige Kämpfe in Sudan gehen weiter

Im Sudan toben seit mehr als einer Woche Kämpfe zwischen den Einheiten der beiden mächtigsten Generälen des Landes. Machthaber Al-Burhan kämpft mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo und dessen paramilitärische Einheit RSF.

In Khartum hat sich die Versorgungslage seit dem Beginn der Kämpfe dramatisch verschlechtert. Wasser und Lebensmittel fehlen, Stromabschaltungen behindern zunehmend die Kommunikation, es kommt zu Plünderungen.

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Am 15. April brachen im Sudan Kämpfe zwischen den Sudanesischen Streitkräften (SAF) und den Rapid Support Forces (RSF) aus. - keystone

Auch am Sonntag gingen die schweren Gefechte weiter. Die Zahl der getöteten Zivilisten steige täglich, berichtete das sudanesische Ärztekomitee. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verloren seit Beginn der Kämpfe mindestens 413 Menschen ihr Leben, mehr als 3500 wurden verletzt. Die tatsächliche Opferzahl dürfte weitaus höher liegen.

Im flächenmässig drittgrössten Land Afrikas mit seinen 46 Millionen Einwohnern seien nur noch 35 Krankenhäuser und Kliniken funktionstüchtig, berichtete das Ärztekomitee. Und selbst diesen gehen die Medikamente aus. Nach Angaben der Organisation Ärzte ohne Grenzen gibt es kaum noch Blutkonserven im Land.

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