Sunexpress kauft zehn Flugzeuge der Serie Boeing 737 Max
Am Montag kaufte der Lufthansa-Ableger Sunexpress zehn Boeing 737 Max. Doch seit März 2019 darf weltweit keine Maschine dieses Typs mehr abheben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Lufthansa-Ableger Sunexpress kauft zehn Flugzeuge der Serie Boeing 737 Max.
- Für diese gilt seit März 2019 aber ein weltweites Flugverbot.
Die Luftfahrtmesse in Dubai hat für die zwei weltgrössten Flugzeughersteller höchst unterschiedlich begonnen. Der europäische Flugzeugbauer Airbus sammelte bei zwei arabischen Airlines Grossbestellungen über insgesamt 170 Mittel- und Langstreckenjets ein. Dafür erhielt Boeings Krisenmodell, die Boeing 737 Max einen Vertrauensbeweis.
Der Lufthansa-Ableger aus der Türkei Sunexpress kaufte am Montag zehn Maschinen der Boeing 737 Max. Obwohl für dieses Flugmodell seit März 2019 ein weltweites Flugverbot herrscht.
Sunexpress «hat vollstes Vertauen» an die Boeing 737 Max
«Wir haben volles Vertrauen, dass Boeing uns ein sicheres, verlässliches und effizientes Flugzeug liefert», sagte Sunexpress-Chef Jens Bischof. Das Management stehe zu seiner Entscheidung, die Boeing 737 Max aufzunehmen. Natürlich müssten zuvor alle zuständigen Aufsichtsbehörden dem Flugzeug unbestritten seine Flugtüchtigkeit aufzeigen.
Sunexpress gehört zur Hälfte der Lufthansa und der türkischen Fluggesellschaft Turkish Airlines. Das Unternehmen hatte schon 32 Boeing-Maschinen bestellt und wechselte für den neuen Auftrag zehn Optionen des bestehenden Deals um.
Die zehn Maschinen haben laut Preisliste einen Gesamtwert von 1,2 Milliarden US-Dollar, umgerechnet 1,08 Milliarden Euro. Bei Flugzeugbestellungen sind hohe Rabatte üblich. Vor allem bei den wenig beliebten Modellen.
Weltweites Verbot nach Abstürzen
Eigentlich sollte Sunexpress ihre ersten «Max»-Jets schon 2019 erhalten. Nach dem Absturz zweier Maschinen innert kurzer Zeit wurde das weltweite Flugverbot erteilt. Bei den Abstürzen starben insgesamt 346 Menschen. Auch die Auslieferung neuer Maschinen wurde gestoppt.
In Deutschland wartet der Ferienflieger Tuifly, dass Boeing die Maschinen endlich ausliefern darf. Beide Airlines mussten im Sommer für viel Geld Ersatzflugzeuge mit Besatzungen von anderen Gesellschaften mieten.
Boeing steckt in Milliarden-Krise
Boeing hat versprochen, die Probleme mit der Steuerungsautomatik MCAS, die als entscheidende Unfallursache gilt, per Software-Update zu beheben. In der Zwischenzeit traten aber weitere Probleme auf. Die Boeing-Führung hofft, dass sie die Auslieferung der Jets im Dezember wieder aufnehmen darf. Behörden beziehen dazu bislang keine Stellung.
Durch das Startverbot für seinen meistgefragten Flugzeugtyp steckt der US-Konzern in einer schweren Krise. Der Schaden beträgt schon jetzt Milliarden. Bestellungen für das Modell blieben seit März Mangelware. Die British-Airways-Mutter IAG kündigte im Juni einen Grossauftrag über 200 Maschinen an, ist diesem aber noch nicht nachgegangen.