Syrische Rebellen planen Angriff auf Homs

Fabia Söllner
Fabia Söllner

Syrien,

Nach Erfolgen in Aleppo und Hama visieren syrische Rebellen die strategisch wichtige Stadt Homs an. Die Offensive stellt eine Bedrohung für Assads Regime dar.

Syrien Hama Islamistisch
Syrische Rebellen, welche Militärfahrzeuge der Syrischen Armee entwendet haben. (Archivbild) - keystone

Die Rebellenallianz in Syrien setzt ihren Vormarsch fort. Nach der Einnahme von Aleppo und Hama planen die Aufständischen nun einen Angriff auf Homs, die drittgrösste Stadt des Landes.

Ein Kommandeur der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) verkündete die neue Zielsetzung in den sozialen Medien. Die Rebellen bezeichnen ihre Offensive als Revolution gegen Ungerechtigkeit und Tyrannei.

Damit spielen sie offensichtlich auf die Herrschaft von Syriens Machthaber Baschar al-Assad an. Nach tagelangen Kämpfen gelang es den Aufständischen, Hama einzunehmen.

Strategische Bedeutung von Homs für Rebellen

Homs liegt nur eine halbe Autostunde von der libanesischen Grenze entfernt. Die Kontrolle über die Stadt ist laut dem US-amerikanischen Institut für Kriegsstudien (ISW) entscheidend für Assads Regime.

hama
Syrische Rebellen in der Nähe der Grossstadt Hama. - keystone

Sie ermöglicht Lieferungen aus dem Iran an die Hisbollah-Miliz im Libanon. Regierungstreue Kämpfer haben bereits Verteidigungslinien um Homs errichtet.

Zudem wurden junge Syrer zum Kampf in der Armee verpflichtet. Es bleibt unklar, ob die Rebellen genügend Kräfte haben, um die Millionenstadt einzunehmen.

Heftige Kämpfe und Unsicherheit

Die Gefechte um Hama waren laut Militärkreisen äusserst erbittert. Ein Anwohner berichtete der Deutschen Presse-Agentur von grosser Angst und Sorge in der Bevölkerung.

Aleppo
Syrische Rebellen in Aleppo. - keystone

Die schnelle Offensive der Rebellen sorgt offenbar für Verwirrung bei den Regierungstruppen. Bei einem erfolgreichen Angriff auf Homs wäre die Verbindung zwischen Damaskus und den syrischen Mittelmeerhäfen unterbrochen.

Dies würde einen schweren Schlag für Assads Regime bedeuten. Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Rebellen ihren Vormarsch fortsetzen können.

Kommentare

User #1813 (nicht angemeldet)

Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS, ‚Komitee zur Befreiung der Levante‘) ist ein islamistisches Bündnis verschiedener Milizen, die im Bürgerkrieg in Syrien gegen die syrischen Streitkräfte des diktatorisch regierenden Staatspräsidenten Baschar Al-Assad kämpfen. Die HTS wurde von mehreren Ländern aufgrund ihrer Vergangenheit – als Nachfolgerin der an al-Qaida angelehnten al-Nusra-Front – als Terrororganisation eingestuft. Manchen Experten zufolge soll die Gruppe sich jedoch gemäßigt haben und sich zu einem Protostaat entwickelt haben. So duldete das islamische Bündnis in der von ihr verwalteten Provinz Idlib Demonstrationen, die gegen die HTS selbst gerichtet waren. Im Laufe des Januars 2017 attackierte das Bündnis andere Rebellengruppen sowie Regierungstruppen. Zu den ersten Angriffen auf andere Rebellen kam es beim Grenzübergang Bab al-Hawa. Das Bündnis kritisierte im Januar die Operation Schutzschild Euphrat, die von der Türkei gestützt wird. Anfang Februar begann sie damit, FSA-Brigaden anzugreifen, die an dieser Operation teilnehmen. Im Verlaufe des Februars 2017 richtete sich die Offensive vor allem gegen die Salafistenmiliz Ahrar al-Scham und Brigaden der FSA. Diese organisierten sich unter der Führung der Ahrar al-Scham zu einem eigenen Bündnis (Dschabhat Tahrir as-Suriya), um vereint Widerstand zu leisten.

User #2841 (nicht angemeldet)

Warum darf man hier nicht fragen, wo die UNO ist????

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