Syrische Regierung bestätigt Vorstösse von Rebellen in Aleppo
Die syrische Regierung bestätigt, dass sie die Kontrolle über grosse Teile Aleppos an Rebellen verloren hat.
Die syrische Regierung von Präsident Baschar al-Assad hat bestätigt, die Kontrolle über grosse Teile der Millionenstadt Aleppo an Rebellen verloren zu haben. Es sei «terroristischen Organisationen» gelungen, in weite Teile Aleppos einzudringen, hiess es in einer von der Staatsagentur Sana verbreiteten Mitteilung der syrischen Streitkräfte. Die Aufständischen hätten es aber bislang nicht geschafft, dort Stellungen einzurichten, weil weiterhin gezielte Schläge gegen sie ausgeführt würden.
Regierungstreue Truppen warteten derzeit auf Verstärkung, um einen Gegenschlag auszuführen. Schwere Waffen und viele Drohnen Der Darstellung der syrischen Streitkräfte zufolge griffen die Rebellen in den vergangenen Tagen entlang einer mehr als 100 Kilometer langen Frontlinie in der Umgebung der Städte Aleppo und Idlib an.
Tausende ausländische Terroristen unterstützen Angriffe
Sie seien dabei von «Tausenden ausländischen Terroristen» unterstützt worden und mit schweren Waffen und einer grossen Anzahl von Drohnen vorgerückt. Dutzende Soldaten der Regierung seien gefallen. Aufgrund der grossen Zahl der Angreifer und vielen Fronten habe man entschieden, sich zurückzuziehen und einen Gegenangriff vorzubereiten.
Die Angaben decken sich weitgehend mit den Berichten der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die den Verlauf des Bürgerkriegs in dem Land dokumentiert. Demnach sind weite Teile Aleppos inzwischen in den Händen der Rebellenallianz unter der Führung der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS).
Ausgangssperre verhängt
Auf Bildern waren Aufständische im Zentrum der Stadt zu sehen, beispielsweise vor der berühmten Zitadelle. Die Rebellenallianz will auch die Kontrolle über die gesamte Provinz Idlib übernommen haben. Für Aleppo verhängte sie am Samstag eine Ausgangssperre von 17 Uhr abends (Ortszeit) bis 5 Uhr morgens am folgenden Tag.
Bewohner berichteten der Deutschen Presse-Agentur jedoch weiterhin von Gefechtslärm in der Stadt. Auch Luftschläge sollen in der Stadt zu hören gewesen sein.