Taliban entführen Impfteam
Am Montagnachmittag ist ein afghanisches Impfteam von Taliban entführt worden. Damit wollen sie erreichen, dass es Impfungen auch in von ihnen kontrollierten Gebieten gibt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein afghanisches Impfteam ist von einer Gruppe Taliban entführt worden.
- Die Taliban wollten damit erreichen, dass es Impfungen auch in von ihnen kontrollierten Gebieten gibt.
Radikalislamische Taliban haben in der zentralafghanischen Provinz Ghor ein afghanisches Impfteam entführt. Die vier Männer und eine Frau seien schon am Montagnachmittag in der Nähe der Provinzhauptstadt Feruskoh verschwunden, sagte Provinzsprecher Abdulhai Chatibi am Dienstag. Sie seien unterwegs gewesen, um Menschen gegen die Masern zu impfen.
Ein Provinzratsmitglied, Mohammed Mehdvi, sagte, die Taliban wollten damit erreichen, dass es Impfungen auch in von ihnen kontrollierten Gebieten gibt. Stammesältesten verhandelten nun mit den Taliban um die Freilassung des Impfteams. Ein Sprecher der Taliban wies die Anschuldigungen allerdings zurück.
Die Taliban kontrollieren heute wieder um die 13 Prozent des Landes und kämpfen um weitere 30 Prozent. Sie haben in den vergangenen Monaten mehrfach Regierungs- und NGO-Kliniken bedroht oder dichtgemacht und gefordert, sie in ihre Gebiete zu verlegen.