Taliban hat afghanische Provinz Farah fast eingenommen
Erneut greift die radikalislamische Taliban die westafghanische Provinz Farah an. Dutzende Sicherheitskräfte sind getötet worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Taliban hat heute Montag mindestens 37 Sicherheitskräfte getötet.
- Die Islamisten haben zudem Kontrollposten überfallen. Die Provinz Farah ist in Gefahr.
Bei einem Überfall radikalislamischer Taliban in der westafghanischen Provinz Farah sind mindestens 37 Sicherheitskräfte ums Leben gekommen. Die Extremisten hätten in der Nacht zu heute Montag das Dorf Chost im Bezirk Chak-e Safid überrannt und Dutzende Kräfte der Lokalpolizei getötet, sagte die Parlamentarierin der Provinz Farah, Humaira Ajubi.
Der Provinzrat Abdul Samad Salehi sprach von 40 bis 50 getöteten Polizisten. In dem Dorf habe es ein Kontingent von rund 200 Polizisten gegeben. Die Taliban hätten zudem mehrere Häuser von Polizisten in Brand gesetzt, sagte Salehi. Was mit den restlichen Sicherheitskräften passiert sei, sei völlig unklar.
Taliban nimmt Farah fast ein
Nach Angaben von Ajubi sind in der Nacht zu heute Montag zudem zwei oder drei Kontrollposten an der Aussengrenze der Provinzhauptstadt Farah von Taliban-Kämpfern überfallen worden. Über Opferzahlen sei noch nichts bekannt. Die Regierung kontrolliere in der Provinz Farah praktisch nur mehr die Provinzhauptstadt, sagte Ajubi.
Die Sicherheit in der Provinz Farah hat sich in den vergangenen Monaten massiv verschlechtert. Erst vergangene Woche wurden bei einem Überfall in Farah auf einen Stützpunkt mindestens 25 Grenzsoldaten getötet. Mitte Mai überrannten die Extremisten Teile der gleichnamigen Provinzhauptstadt und übernahmen kurzfristig mehrere Regierungsgebäude, bevor sie von Polizisten und Militärs mit Unterstützung von US-Luftangriffen wieder vertrieben wurden.