Textilarbeiter stossen bei Demo in Bangladesch mit Polizei zusammen
Tausende Textilarbeiter in Bangladesch protestierten seit Sonntag gegen eine aus ihrer Sicht unzureichende Erhöhung ihrer Mindestlöhne.
Das Wichtigste in Kürze
- Textilarbeiter blockierten bei Protesten eine Autobahn in Bangladesch.
- Die Polizei setzte Wasserkanonen, Tränengas und Schlagstöcke gegen die Demonstranten ein.
- Zwölf Demonstranten wurden verletzt.
Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei sind mindestens zwölf demonstrierende Textilarbeiter in Bangladesch verletzt worden. Tausende Arbeiter protestierten seit Sonntag gegen eine aus ihrer Sicht unzureichende Erhöhung ihrer Mindestlöhne. Das gesetzliche Mindestgehalt für Berufseinsteiger in der Textilbranche war im Dezember um gut 50 Prozent auf monatlich 8000 Taka (rund 94,5 Franken) erhöht worden. Die Löhne der erfahrenen Arbeiter stiegen aber deutlich geringer. Viele Fabrikbetreiber setzten nach Angaben der Demonstranten die Erhöhungen zudem nicht um.
Die Arbeiter blockierten heute Mittwoch eine Autobahn in Savar – dem Vorort der Hauptstadt Dhaka, in dem im April 2013 beim Einsturz des Textilfabrikgebäudes Rana Plaza mehr als 1100 Menschen ums Leben gekommen waren. Die Polizei setzte Wasserkanonen, Tränengas und Schlagstöcke gegen die Demonstranten ein. Diese wiederum warfen nach Polizeiangaben mit Ziegelsteinen auf die Beamten. Mindestens zehn Fabriken blieben geschlossen.
Die Wirtschaft von Bangladesch, einem armen Land in Südasien, ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Das liegt zu einem grossen Teil an den Exporteinnahmen der Textilindustrie von fast 30 Milliarden US-Dollar (rund 29,4 Milliarden Franken) im Jahr. Wegen niedriger Kosten lassen viele europäische Konzerne in Bangladesch Kleidung produzieren.
